Am Rollator
die Erinnerung.
Dasitzen und schaun.
Die Sonne schön.
Der Regen.
Was Heimat?
Was Kindheit?
Ja, ja, schon schön.
Dasitzen und schaun.
Klaus Wachowski 26.3.18
Die Frau weiß noch, wo sie her ist. Sie ruft sogar manchmal
noch dort an. Aber ihre Augen leuchten nicht auf.
Ihre Augen leuchten auf, wenn Du sie grüßt. "Lange
nicht gesehn! Geht's gut?" Jetzt kommt der Frühling.
Das Singen der Vögel? Das ist eher etwas für Dich. Jetzt ist
Zeit, dazusitzen und zu schaun.
Manchmal singt sie leise aus einem schönen Gefühl. Meistens
sitzt sie und schaut. Sie trinkt Jetzt aus dem unerschöpflichen Fluss der Zeit.
Als die Zeit für das Mittagessen Würzlos gekommen ist, steht
sie auf und geht hinein.
Danach kommt sie wieder heraus. Die Freiheit genießen.
Dasitzen und schaun.
*
Dr. Smirc kommt vorbei. "Wie traurig! Sie hat nichts
erreicht und so viele Hoffnungen verloren!"
Dr. Warnix, Psychagog und examinierter Seniorenpastor von
Augsburger Bekenntnis, schnaubt:" Also na! Du siehst doch, wie glücklich
sie ist! Was sie verloren hat: Illusionen. Jetzt sitzt sie mitten im Sinn des
Lebens und trinkt köstliches Jetzt aus
den Quellen der Ewigkeit."
Smirc: "Und Liebe, das Wunder? Weg, vergessen, im
Nichts!"
Gott wirft ein paar Perlen Glück in den eintropfenden Regen.
Sie bückt sich nicht: "Komm! Setzt Dich, schau!"
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