Sonntag, 23. März 2014

* Jean Paul 2014

Wuff - unabhängig, kritisch, informativ
Das lass ich leben: "Der macht nix. "
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Das Lexikon Goethe der Weisheit.
Aber:
Aus dem Schrebergarten des Ich in den Himmel Liebe
schreibt Jean Paul seine Seele ein.
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Dichterstube:
Dass auch Hitler, der Wagnerianer und Vegetarier, seine Kralle hier eindrückte! Wie fern den Menschen ist der Hass.-
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In dieser Zeit des Möglichen:Hättest Du Dich nicht verloren gefühlt?
Wiese war schön. Laptop ist schön.
Frühling ist da, das Kind.
Tod ist da und Ewigkeit,
Liebe.-
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Der Tag ist aufgeladen mit Bedeutung.
Wirft sich kein Oberfranke vor den Zug?
Was will ich sehn unter den schweren Wolken?
Was mir versprochen. Was mich trug.
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Was ich erwarte,
ich habe es gehabt.
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Die Deutschlandfahne im Schrebergarten,
die Bayernfahne,
die Eurofahne.
Was Du nicht erwarten kannst:
Nachbarschaft.
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Ein tausendfach
verschlungener Bach.
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Von Verehrung zerschmettert liegt Jean Paul als zerrissener Karton im Regen der Wagnerstadt.
Dr. Smirc sehnt sich nach einem 12-Ton-Jazz.
Vom Plasmazentrum zum Grab sind es noch zwei Operationen. Osterhasen werden in die Auslagen gedrückt. Ältere Überständer schäkern unverbesserlich aus zahnlosem Narzissmus. Veganer träumen Steaks. Dazu Musik aus angegorener Hitparade.
Frisches Lachen aus den Räumen der Schwarzarbeit.
Hörst Du das unverhoffte Zwitschern aus der krumm gehackten, nackten Platane? Jean Paul
22.3.2014

Sonntag, 16. März 2014

Dr. Smirc gießt frühe Blumen

Dr. Smirc gießt frühe Blumen. Krokusse lila und gelb und blau strahlende Putinaken. Auch einige an den Blatträndern angefressene, rot-weiße Schliwizen sind schon aufgegangen. Aus dem Himmel fallen ein paar verwehte Spritzer, aber auch das Glitzern von Sonnenstrahlen aus reflektierenden Zweigen fließt in die geöffneten Sinne und heilt die Verbrennungen der Winterdepression. Überall der Herzschlag des hervorwachsenden Grün,das Krabbeln unter Chitinpanzern, die Reste der Melodiefasern von Meisen und Amseln, die Blicke des Tiers aus dem Gebüsch. Ich bin Teil von Allem...

Dr. Warnix, Psychagog und Nachbar, legt den Sommerreifen ab und kommt herüber geschlendert: "Na, Jacko, was meinst Du zur Krim?"

"Ach weißt Du, ich rauche schon lange keine Reemtsma mehr!" "Aber hallo! Arno Schmidt und russische Kriegsgefangene, das Thema ist doch nicht Krim, sondern Norwegen und Keiner weiß was genaues davon."

Smirc schluckt seinen Ärger hinunter. Sie wollen einfach nicht wissen. Aber am Blutfluss Ukraine die deutsche Unschuld heraushängen, das ist schon pfui Teufel. "Mein lieber Herr Dr.! Ich freue mich, dass endlich wieder Leben in die Natur kommt. Und Du schiebst mir diese düsteren Geschichten von Herrschaft ins Ohr!"

Warnix nimmt den Kreuzschlüssel wieder auf. Ja natürlich ist es nicht schön, wenn die Freiheit sich wieder unter einen Frieden der Gewalt beugen muss. Aber kann man in so miesen Zeiten nicht wenigstens ein Wort der Zustimmung von einem befreundeten Nachbarn erwarten? Diese Reifenwechsel fallen ihm von Jahr zu Jahr schwerer:"Schau mal, Jacko Iwanowitsch!  Ein Regenbogen! "

Gott sieht,wie in ihren Gedanken das Bild von Rußland wieder grau wie sowjet, schmutzigbraun wie rechts und schmutzigbraun wie Schwulenhass wird. Schwierig, da die andere, die Wyssotzki-Seite, die Gärten Tschechows, die grünende Freiheit in den Herzen der Wenigen und Jungen zu glauben. Er wirft noch eine Ladung Schnuller in die Hoffnungen und Depressionen der Krim. Er spült eine ganze Generation Zeit mit Wodka der Marke Da-war-ja-nix hinunter. Er sät Gras, Zwetocken und Vertrauen in die Zukunft.

Der Rußlanddeutsche Vitali geht vorbei. Er zieht die Ärmel seiner Russia-Jacke gerade. Das waren noch Zeiten!

Die Herren Doktoren sind zu sehr in Bestaunung des Himmels versunken, als dass sie etwas bemerken könnten.
Warnix spürt dann, wie ihn der Reifen ruft.
Dr.Smirc verliert sich in Betrachtungen der Ewigkeit. Die Wolken werden weiß und rund. Es ist wie Frieden unter den Menschen. Man wartet geradezu auf das Läuten der Glocken und die aufheulende Kreissäge des Nachbarn von der Sehnsucht Arbeit. Ein scharfer, bittersüßer Duft von Weißdorn zieht durch die Siedlung.

Babuschka zittert leicht, als sie der Uniform ihren Zettel zeigt. Wer glaubt noch an Osterhasen aus Sotchi?

KW 16.3.2014

Freitag, 7. März 2014

Lebens satt

Der Tod hat das Gewebe zerrissen. Die Ewigkeit gießt ihre heilenden Wasser ein.
Mit dem Tod enden Rechnung und Abrechnung. Da liegt noch ein Stein. Wenn ich ihn mitnehme, dann als eigenen. Ist nicht der Staub der Ewigkeit daraus gemacht? Schon schießt ein Kind mit einem Blasrohr darauf.

Sie war des Lebens satt. Ihr Heimweh richtete sich nun auf den Raum hinter dem Vorhang. Sie ging dorthin, von wo sie und wir einst hervor kamen. Und so wird es wohl immer sein.
Der Tag sagte Amen.

Der Regen regnete ein halbes Jahr, aber jetzt scheint die Sonne, die Vögel singen, die Blumen kommen ans Licht.

Die schönste Jahreszeit kündigt sich an. Freude und Hoffnung.

Sie kann es nicht mehr erleben. Aber ich kann mich an ihre Freude erinnern.

An den Hund, der seine wilde Freude verbreitete. An die Katze, an all die wichtigen Projekte in Haus und Garten, an die Spaziergänge in den Wald, durch die Wingerte.

Das Herz ging aus und suchte Freud.

Ehre lebt oft von Feindschaft und Gefolgschaft. Vergessen wir in unseren Erinnerungen nicht das Wichtigste: die Freude, die uns mit der Geburt verhießen wurde, und deren Erinnerung uns selbst am Grab an das Leben glauben hilft.

5.3.2014

Denn besser als jedes Weltbild ist die Welt. Sie empfängt den Menschen als Kind. Und wer sehen darf, weiß von guten Mächten.
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Zen-philosophische Abschweifung.

Der Tod ist die Illusion "Nichts". Wenn Du am Vorhang schweigst, kannst Du manchmal etwas hören wie die Wiederkehr des Gesangs der Vögel im Frühjahr. Wir sterben nicht ins Nichts. Wir leben, sterben und leben in der Ewigkeit. Das Gefühl der Ewigkeit aber heißt Liebe. Und umgekehrt Heimweh.


Tauben-Gurren in Klagenfurt

Das Drama des verehrten Kindes Freien Herzens kann ich heute sagen, daß ich Dichter bin und nicht unsäglicher Reimeschmied. Am leichtesten...