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Donnerstag, 23. März 2023

Durch die Welt

Durch die schöne Welt

Ich krümme mich,
Kann nicht schreien,
Rufe
Die Erinnerung sagt:
Hallo

Ein Stück weiter
mit Dir, von Deinem Grab zu meinem.
In dunklem Blau steht die Föhre
Das Schweigen der Nacht
auf schwarzen Schwingen im Kreis.

Wir aber gehen in den Frühling,
Du vergehst im Vergessen,
tauchst wieder auf,
froh begrüßt.
Gelb leuchten uns die Osterglocken.

Ein Bierchen? Eine Zigarette?
Ich glaube, das brauchst Du nicht mehr.
Wir haben dieses Gefühl
Vom gehender, kommender Liebe.

Jetzt willst Du wieder gehen,
Ein kleiner scharfer Schmerz.
Ich warte.

23.3.2023

Sonntag, 4. März 2012

Idyll Start

Durch ein lautes Vogelsingen gehe ich zurück in die Erinnerung von Frühling. Auf dem Platz vor dem Supermarkt leuchtet ein gelber Fleck in das Grau des Pflasters und das dunklere Grau des Hochnebels. Es hat sich aufgewärmt. Ein Besoffener hat den Tabak aus der Selbstgedrehten verloren. 
In meiner Vorstellung beginnt der Hochnebel von indirektem Sonnenlicht golden zu leuchten. Der knarrende Schrei einer Elster fährt in das aufgeregte Rufen der Meisen und Amseln. Er lenkt die Aufmerksamkeit erst recht in das Klingen und Vibrieren der Luft. Die Aufgeregtheit des Lebens füllt meine ausgelaugte Seele mit einer noch schwachen Freude.
Drei Chassidim singen und tanzen an der großen Uhr, die der Ewigkeit ihren Zeiger wie eine Zunge hinausstreckt . In den Gärten strecken Krokusse ihre orange-gelben Blüten aus dem feuchten Boden. Das Gras ist noch faulig vom zerbrechenden Frost und Hundekot heftet sich an die Schuhsohlen von in den Sonntag versunkenen Träumern.

Ich bin erschöpft von guten Gesprächen am Abend. Ich weiß nicht, was ich mit dieser Frühlingsreklame soll. Das Alter behauptet sich mit trüben Vorbehalten gegen einen glücklichen Augenblick Erinnerung. Oder ist diese Erinnerung nicht eher eine sich umwendende Hoffnung, der es zuviel ist, sich künftigen Enttäuschungen entgegenzustemmen?

Es war oder könnte sein eine plötzliche Öffnung im Dunst. Ein Lichtstrahl in eine Laubhütte aus Vogelstimmen, Klappern von Gartengeräten und Kinderlärm hinter den Häusern. Und mitten drin das Staunen eines Jungen oder Mädchens über die Möglichkeit eines neuen Tags.
Rußland wählt einen Machtprotz zum Regierungschef. Der Zeiger der Uhr steht auf Ich. Vor dem Fenster schlägt ein Zuhälter einen alten Zuhälter. Was wohl länger hält? Die Ewigkeit schickt einen Schauer Fragezeichen.
Das Alter in meinen Knochen ist noch stark. Aber ich sehe die Krokusse, ich höre die Stimmen von Vögeln und Menschen wieder. Dieser Fleck von Tabakkrümeln leuchtet tatsächlich, als habe sich ein Strahl Sonne in ihm gefangen. Das Wort Gott füllt sich mit so etwas wie Freude.


04.03.12    

Erinnerung an den Waldspaziergang, an X

Wir können nicht mehr übereinander reden. Was fühltest Du, als Du vor mir auf dem Weg hinaus in den Wald Du sprangst? Vom Weg ab hinein in d...