Donnerstag, 13. Dezember 2018

Tears go by

Auch ich höre as Tears go by von Marianne Faithful.

Als Ihr noch im Spielplatz spieltet.
Und Tränen haben heute andere Quellen als Sehnsucht.

In zerfließenden Räumen seufzen wir und lachen.
In fließender Zeit. Das Licht einer Kerze erinnert an das Licht einer Kerze.

War da Freude?
Ich sage laut und lauter in mir: "Ja!"
Unsicher über die Festigkeit der Haare meiner Erinnerung.
Da war, ja, ganz sicher: da war etwas.
Sagt die Liebe mit der Unsicherheit der Liebe. Laut und lauter in mir.
Seufzend und lachend
 as tears go by.

Mittwoch, 14. November 2018

Raum Leben

Raum Leben

Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Das Land ist bereitet. Ich stehe auf und gehe meinen Weg. Hinter mir schließt sich das Blätterdach. 

Vorbei an Angst, Glück und Sehnsucht der Kindheit.  Vorbei an Angst, Glück und Sehnsucht der Kindheit meiner Kinder. Ich hoffe, daß ihnen heller war. 
 
Verlust hat die Erde aufgerissen. Erinnerungen breiten ihr Grün über der Tiefe. Lianen, gewaltige Baumstämme, Riesenfarne. Aber die Sonne dringt durch das Laub. Schreie von Affe und Kakadu. 

Ich weiß schon: da lauert die Katze und weiter hinten sammeln sich Wölfe. Aber jetzt ist Tag, jetzt ist Weg. 

Ich denke an Dich. Heute Abend feiern wir Begegnung in Wort und Berührung. 

So Gott will. 

Ich sehe auf zu den Bergen. Von wo kommt Hilfe? 

Die Sonne scheint. 
Oder regnet es Traurigkeit? 

Ich gehe in der Welt. Ich bin in der Liebe. 

Amen.

Sonntag, 11. November 2018

Raum Stille

Raum Stille

Frieden ist der Ort,
Stille ist der Raum,
Die Zeit hört auf.

Ich sehe:
Viel ist mir geschehen,
unglaubliches Glück,
Leid, das Glück löscht,
Trost aus Trauer.

Hoffnung senkte Wurzeln ein
und Liebe nährt.

Stille hüllt mich in samtene Nacht,
in funkelndem Netz hält mich Leben.

Und Stille ruht über den Räumen
-wie unerschöpflich der Quell.

9.11.18 Klaus Wachowski 

Donnerstag, 8. November 2018

Von Sorgen

Wessen Anspruch ich genüge?
Das lass mal meine Sorge sein!
Liebe oder Lebenslüge?

Sei ich im Ende auch allein,
Sei unbesorgt!
Und lass
auch das mal meine Sorge sein!

Sonntag, 28. Oktober 2018

Vom Lieben

Das Leben schenkt sich
Und dann nimmt es Dir das Liebste.

Der Trump aus dem Apfel lacht:
"Und?! Immer noch dankbar?!"

In's Aufleuchten der Erinnerung...

Was er nur hat!
Ich bin doch noch drin und ich spreche mit ihr!

Frag mich nochmal, wenn auch die Erinnerung weg ist!

Dienstag, 23. Oktober 2018

Wunder

Auch Hoffnung ist Wunder,
Auch Freude!
Ich sehe die Schönheit in der Zeichnung des Blattes.

Ja, auch Schrecken war und Schmerz,
Und Einsamkeit wartete grau.
Schwarz in den Himmel zog sich der Zweig.

Ich spüre den Atem,
Ich höre.
In der Berührung löst sich das Bild.

23.10.18 Klaus Wachowski

Freitag, 28. September 2018

Die Burg

Die Burg

Ein "Oh!" für den Herren,
Ein Gähnen der Not.
Lies nach in den Schriften des Bauernkriegs.

Herrliche Aussicht,
Bus dröhnt an Bus,
Wo Hunderte staunen ins Bild.

Und den Alten langweilt,
Was dem Jungen zu viel.
Im Wichtig vergehender Wert.


Was bleibt als Pizza und Döner,
Eis und Eintritt zu saftigen Preisen,
Sich im Auftrieb verlieren, im Jetzt.

Aber da ist Freude in Dir,
Sonne in Blumen und Bäumen,
Berührung und Liebe, das Ja.

29.9.2018 Klaus Wachowski


Donnerstag, 13. September 2018

Die Eicheln fallen

Der schöne Schatten eines exakt geraden Gebäudes auf einer gebogenen Wand. Er wird unterbrochen von in einer Fensterfront gespiegeltem Sonnenlicht. Ich bin alt und darf sehen.- Gott versenkt sich in die Wirklichkeit.

Sie spricht zu uns davon, wie es ist, wenn sie in den Himmel sieht. Man spürt ihre Berührtheit.

Ich denke an Didion: "Das Verlorene habe ich in die Wand gestellt. Sie ist immer bei mir."

Gut gesehen. Beide.

Ich sehe auch die Spinne in der Blüte, den Mann der Haßpartei im Parlament.

Und doch will ich vertrauen!

In den Himmel schauen. Und neben mir blicken die vielen anderen kleinen Einsamkeiten von Schwester Sehnsucht, Bruder Schmerz hinaus.

Da draußen ist die Welt ganz innen. Die Berührung mit der Wirklichkeit ist wie die Gottes, von dem oder der ich mir kein Bildnis mache.

Ich schaue auf zu den Bergen. Von wo kommt mir Hilfe?

Sie sieht hinaus in die Nacht voll Lichtern, die einen weichen Mantel Schlaf bereitet. Ins Licht. Amen.

Klaus Wachowski 13.9.2018

Montag, 10. September 2018

Einmal war ich wichtig

für bestimmte Personen. Jetzt noch für die eine oder andere Erinnerung. Weniger wohl, als ich glaube.

Tausend Blätter werden von der Sonne beleuchtet.Ich würdige nur wenige, plötzlich öffnet sich der Blick auf den Horizont. Es gibt tausend Horizonte.

Beim Blick in die Longlist kommt mich, gewiss ist es unfair, ein Gähnen an. Na ja, Confabulieren über das Leben gibt ihm einige bunte Lichter.

Ich stoße auf Blaue Stunden der Didion. Einer von tausend Horizonten. Ein Blick öffnet sich. Es gibt Berührung des Wortes.

Schön, das erleben zu dürfen.

Ach ja, auch ich war einmal wichtig. Ich kehre zurück zu mir. Lerne wieder die Sehnsucht zum Horizont.

Sonntag, 9. September 2018

Didion Blaue Stunden Kap 19

Betrifft schreiben im Alter. Scheint mir eingängig. Erfahrungen, die mir Phil. Roth u a erklären.

Seid  n i c h t gnädig mit uns.

Lest uns -viel-  später und versteht unser immer längeres Schweigen...

Wert und Verlust

Didion hat das Problem, sich für ihre bevorzugten Lebensumstände entschuldigen zu müssen, ich muß darauf achten, die Hetze unserer weniger bevorzugten Mittelstandsexistenz nicht aufzubauschen.

Der Punkt ist doch -Verlust. Die Werte verlieren sich. Verlust ist immer = 1...

Freitag, 17. August 2018

Tod ist auch etwas

Der Tod

Wenn der letzte Gedanke das zerfallende Gehirn verlässt, ist die Seele entzwei. Wandernder Staub, verebbende Welle. Auflösung im Alles. Einsinken. Das Individuum zeigt sich nun doch als teilbar, vernichtbar. Ein Zusammengefügtes, das nun zerfällt.

Ihm kann gleichgültig sein, was mit ihm nach dem Tod geschieht. Das Sterben, der Akt der Auflösung ist seine Angst und Furcht, wie das Ins-Leben-treten, das sich-darin-bewegen- dürfen sein Glück und seine Sorge waren, wenn es nicht etwa in eine von Menschen geschaffene Hölle verschlagen wurde.

Dr. Smirc ist empört: "Der Tod? Überall will er mitmischen! Gräbt seine Furchen in die Existenz, zerschlägt mit seiner Schaufel - ja, sie ist schärfer als Deine - die Sandburgen  des Kindergartens Leben. Aber der Sand bleibt!"

Dr. Warnix, Psychagog und Angehöriger einer untergegangenen Dialektkultur: "Wie groß doch Deine Erwartungen sind! In Hollywood Diva sein wollen und dann in einem Trump-Archiv Haare auffegen müssen! Das hast Du Dir wahrlich nicht erträumt.

Ich denke an Goethe. Es gibt Hunderttausende von Einserabiturienten. Glaubst Du, daß Du "es bist"? Sie sind es ebenso wenig. Auch ich glaubte einmal, berufen zu sein.

Das einmalige Leben erleben. Berufung genug. Und so versuche ich bei den vielen zu bleiben, die einander helfen.

Gott macht den Staubsauger aus, um den Schlaf des Zenmeisters nicht zu stören. Spendiert mal wieder einen Flachmann Freude. Prost! Jean Paul bringt einen Toast auf die neue Frühlingswiese aus. Literatur und Theologie sind sich einig: Dem Mann ist nicht zu helfen. Blau ist der Himmel

17.08.2018

Freitag, 10. August 2018

Sich verlieren

Tod auf Raten im ZDF

Die Wellen des Meeres
kommen und gehn,
kommen und gehn,
rauschen auf und vergehn.

Der Erinnerungskranke sieht aufs Meer. Er ist glücklich. Seine Frau hat gesagt, sie komme gleich wieder. Wir weinen.

Ist der Verlust des Gedächtnisses nicht ein Sich-Auflösen in der Welt? Teil der Rückkehr?
Da ist eine Ahnung von einschießender Langeweile, eine Ahnung von Irritation.
Da war doch Glück? War da nicht auch Leid? 
Ja vorher, irgendwann...

Dieses Ich löst sich nicht in der Wiederkehr der Wellen auf! 
Es ist auch nicht so, daß "die Festplatte gelöscht" wäre.
Das Tuch der Erinnerungen ist nicht glatt gezogen.
Es ist erstarrt.

Er ist ein versteinerter Baum,
von Zeit umspült bleibt er am Strand zurück.

Er erkennt uns nicht mehr,
Er versteht seinen Körper nicht mehr,
Er ist.
In sich verloren wartet er auf Wiederkehr.
Er begreift und glaubt den Verlust nicht.

Wie gut, daß er vor der Vernichtung seiner Zukunft keinen Verlust erleben musste.

Nur uns kann die Zeit vielleicht den Verlust noch heilen,
Wir können noch hoffen auf neue Faltungen neuer Erinnerung über den tief durchzogenen Stoff des Ich.

Bis auch er sich auflöst in Sand und Welle.
Wo wir und Du wieder sein werden, was wir waren.

Sieh hinaus, armer, froher Freund und höre das Meer.
Wir werden kommen und gehn,
Kommen und gehn.

10.8.2018 Klaus Wachowski

Samstag, 28. Juli 2018

Mondfinsternis 2018

Vieles ist einmalig.

Mitten im städtischen Gras sehe ich eine vergessene Kleeblüte.
Noch kein menschlicher Blick hat Dich berührt. Meiner darf es nun tun.

Ich schaue.
Du sendest Deinen Duft aus zu den Bienen.

Ich bleibe stehen in der Verwunderung der Passanten.

Ich hatte viele einmalige Begegnungen mit dem Leben. Bis zu der mit dem Tod hoffe ich noch viele zu erleben. Es steht bei mir.

Ich hatte auch einen Verlust, schmerzendes Leid. Wir begegnen einander in ihm.

Die Mondfinsternis geschah abseits unserer spähenden Blicke. In meinem Leben werde ich dergleichen nicht mehr erleben können.

Aber hier blüht öffentlich im Grün verborgen und einmalig wie oft das Leben. Dankbar stehe ich seiner Umarmung.

Sonntag, 15. Juli 2018

Somewhere

Somewhere
Die Freunde bestatten die Urne von IZ, der sich mit dem Lied "Somewhere over the rainbow" in die Herzen der Menschen gesungen hat.
Das Video wird über sieben Millionen mal geteilt, erfüllt von Wehmut.
Das Lied beschwert die Verzweiflung seines Vaters: Ich habe meinen Sohn verloren.
Warst nicht Du es, der ihm den Blick für den Regenbogen öffnete, der ihm zuerst die Berge und das Meer zeigte? Es muss schön gewesen sein! Er singt es aus euren Tagen.
Da oben die Vögel der Trauer in den bunten Farben der Erinnerung. Wir kamen aus dem Leben. Wir gehen nicht ins Nichts.
An einem Strand Italiens steigen Menschen wie Du und ich erschöpft an Land. Viele von ihnen mit dem erstorbenen Blick von Eltern, die ihre Kinder verloren haben. Kinder, Angehörige jeder Art, die über den Zipfel Freiheit nicht mehr froh sein können.
Aus dem Lautsprecher klingt ein irgendwie bekanntes Lied aus Hawaii. Sie sehen hinauf in den Regenbogen.
Klaus Wachowski     15.7.18

Sonntag, 20. Mai 2018

Über Gedichte 2003

Das letzte Einhorn ruft.

Wert der Dichtung

Zwei vor langen Zeiten gesammelte Zitate

The last unicorn
When future is memory

Eckermann/Goethe, Dichter ganz groß:

“Ich sehe immer mehr, “ fuhr Goethe fort, “daß die Poesie ein Gemeingut der Menschheit ist, und daß sie überall und zu allen Zeiten in Hunderten und aber Hunderten von Menschen hervortritt. Einer macht es ein wenig besser als der andere und schwimmt ein wenig länger oben als der andere, das ist alles. Der Herr von Matthisson muß daher nicht denken, er wäre es, und ich muß nicht denken, ich wäre es, sondern jeder muß sich eben sagen, daß es mit der poetischen Gabe keine so seltene Sache ist, und daß niemand eben besondere Ursache habe, sich viel darauf einzubilden, wenn er ein gutes Gedicht macht. Aber freilich, wenn wir Deutschen nicht aus dem engen Kreise unserer eigenen Umgebung hinausblicken, so kommen wir gar zu leicht in diesen pedantischen Dünkel.

Ich sehe mich daher gerne bei fremden Nationen um und rate jedem, es auch seinerseits zu tun. Nationalliteratur will jetzt nicht viel sagen, die Epoche der Weltliteratur ist an der Zeit und jeder muß jetzt dazu wirken, diese Epoche zu beschleunigen. Aber auch bei solcher Schätzung des Ausländischen dürfen wir nicht bei etwas besonderem haften bleiben und dieses für musterhaft ansehen wollen. Wir müssen nicht denken, das Chinesische wäre es, oder das Serbische, oder Calderon oder die Nibelungen;......Mittwoch 31.1.1827

Hans Erich Nossack.    Vorwort zu „Thomas Chatterton“ von Hanns Henny Jahnn

           "Wir aber, die gleich Dir auf der Seite derer stehen, denen noch keine Antwort geworden ist… Ja es gibt sie hier und da in der Welt, und wenn ich sie mir vorstelle, so ist jeder Einzelne von ihnen wie jener Indianer, dessen Stamm von den Feinden erschlagen wurde, und der als Letzter am Rand des Meeres hockt und fragt: „ Was soll ich nun machen? Soll ich Orion werden?“

Jeder allein zermalmt zwischen Konzernen und Konformismen; entmutigt vom Tagesgeschwätz; betäubt vom Getöse der Explosionen und vom Geschrei der Fußballplätze; gelähmt von der mahlenden Gleichgültigkeit des Funktionellen… jeder allein ein verlorenes Wesen. Für diese einzelnen Frager spreche ich hier.

Denn ob sie Dich kennen oder nicht, ob sie Dich gelesen haben oder nicht, die Schwingungen des Satzes, den Du sprichst, dringen über die Einöde aus Zeitungspapier und durch die Kerkerwände aus Schlagertexten in ihre Seele und geben ihnen die menschliche Wärme wieder. Dann weicht die Verzweiflung von ihnen, sie erheben sich von neuem, sie brauchen nicht mehr Orion zu werden. Denn da ist ja noch Einer, um den es sich lohnt und der nicht im Stich gelassen werden soll. Einer, der beispielhaft für uns alle, nach dem einfachen Wort sucht, das auszusprechen nur ihm aufgegeben ist."

Diese beiden Texte habe ich vor langen Jahren unabhängig voneinander gesammelt. Jetzt, wo ich aufräume - keine Angst: allzu ordentlich bin ich nicht und will ich nicht sein - scheinen sie mir sehr stimmig mit der Realität zu sein:

Einerseits Goethe, der seinen Ruhm genoss, aber sehr wohl von dessen zweifelhafter Beliebigkeit überzeugt war, andererseits Nossak, der gegen das Versinken des Werts in der Gleichgültigkeit anschrieb.

Ich sehe die Fülle der guten Texte, die gegen das mittelmäßige oder uninteressante Geschwätz - das naturgemäß lieber gelesen wird und nicht selten auch von mir -   winzig klein sein mag, aber der Zahl nach doch unübersehbar groß ist. Ich nehme aber auch das stechende Desinteresse und den Lärm des Alltags über dem Wort der Sehnsucht, der Liebe und der Einsamkeit wahr. 

Nicht gelesen zu werden ist unter solchen Umständen das geringste Problem. Das schlimmere ist, die Sehnsucht des oder der in der Welt Verlorenen nicht zu erreichen. Jean Paul hat mich erreicht, Virginia Woolf, Robert Walser und einige andere - trotz Lärm und  Gläserklirren aus den VIP - Sesseln bei suhrkamp und Co, dem anderen Walser, Handke, Kunstknurren von Houellebecq, Strauß pp.

Ich gehe zur Andacht des Lebens am Ufer der dunklen See in den Schauern aus Licht und Schatten von Frühling und Winter. Neben mir gehst Du, Freund, Freundin des Wunders, im großen Erstaunen. Erreicht Dich mein Gesang aus dem Garten der Kindheit und von den Musiktagen des Dada Donaueschingen?

Die Amsel, der Spatz sind in ihre letzten Himmel entflogen. Wohin ging ihre Lied?

In die bedrückende Stille sage ich Dir meinen Glauben: das Lied kommt zurück! Der Frühling ist nicht weit. Und wenn Du Dein Ohr auf den Stein legst, kannst Du die Hufe des Einhorns hören.

Frage mich nicht, wie das möglich wurde! So selten ist die Sache gar nicht.

19.5.2018

Nachsatz:

Dieser Text entstand bei einer der immer wieder aufkommenden Zweifel am Sinn dichterischen Interesses überhaupt anläßlich mangelnden Interesses am eigenen Werk. Inzwischen bin ich wieder bei mir, nehme meinen Wert wieder aus der Bewertung heraus.

Der, die Du etwas aus Dir heraus in die Welt trägst, das Dir Wert ist, laß Dich nicht beirren. Auch nicht von mir!

20.5.2018

Klaus Wachowski

Mittwoch, 9. Mai 2018

Der Ball

Der Ball

Ich sah:

Eine Hand voll von Rissen und hervorstehenden Adern.
Eine Hand, rund und gesund.
Einen Ball in zitternder Hand.

Ich hörte:
"Gib ihn mir, bitte!"

Ich sah:

Die Hand
streckt sich der Hand entgegen.

Und:
Eine Hand schlägt einen Ball aus einer Hand.
*
Einst schlug ein Alter mir etwas aus der Hand.
*
Ich denke:

"Das Leben in der Hand".

Montag, 30. April 2018

In den Wassern gehen

Der Hansel Pfefferle, Piezke, selten las ich etwas lieber vor als Janosch. Popov kann fliegen! Das Leben bekommt grüne Wiesen und Weisheit, frisch aus der Waldschule.

Ich liebe aber auch das Geräusch, mit dem Wasser in die Gießkanne läuft. Die Zeit rauscht in reinem Strahl in das Behältnis. Die Wasserversorgungsbetriebe haben alles Fremde, Erinnerungen, Sensationen des Tags, bedenkliche Hoffnungen heraus gefiltert.

Ich gieße die Zeit in das Gestern.

Ich ziehe eine Farbfotographie aus der Jackentasche. Eine Predigende schenkte sie uns als Sinnbild einer sinnbildlichen Predigt von Schatten und Licht. Sie zeigt eine beige verputzte Mauer unter Blau. In dieser - oberen - Hälfte bricht ein Apfelbaum in weiße Blüten aus. Ein Blättchen noch grau - grün, einige Blüten leuchten leuchtend weiß. Auf der Mauer liegt die Form als Schatten.

Ich höre Marianne Faithful von ihrer Sehnsucht singen.  Eine Sehnsucht wie nach Gott.

Ist doch alles Liebe!

Sie geht durch tiefes Wasser, "Dich" zu finden. Du hast dein Gesicht verborgen, aber nicht Deine Liebe. Und sie will nichts anderes, so lange sie Dich nicht hat.

Die Welt weht um sie herum. Sie geht tiefer ins Meer: "Nimm mir nicht die Liebe."  Schwer das Herz in Ketten. Wer wird ihr die Furcht nehmen, wer die Tränen? Und die jungen Mädchen tanzen mit, halten den Atem an, zögern, tauchen unter die Wasser wie sie.

Die Sehnsucht hat Dich in die Furcht getaucht. Tief in den Wassern bist Du auf der Suche.

Aber die Sehnsucht nach der Liebe ertränkt die Liebe.

Die Welt wirbelt ihren goldenen Staub um Dich. Fern von uns gehst Du eigenen Weg.

Wer löst unsre Furcht? Wer trägt unsere Tränen davon?

Wir gehen in den Wassern der Liebe.


Montag, 23. April 2018

Raoui, ein Lied

Lehne doch zurück und höre Suad Massi zu beim Singen von Raoui. Dem Traum des Erzählers, dem Du so wenig Geld in die Büchse gelegt hast.

Träume selbst von den Schatten und Lichtern unter dem Baum Deiner Kindheit, während draußen Wolken Donner und Blitz heran bringen.

Laß es den Erzähler erzählen: Du würdest Dich schämen für das Offenbaren Deiner Sehnsucht, vielleicht sogar weinen.

Lehne Dich zurück. Du musst die Augen nicht schließen unter den Blicken der Lacher.

Dann stehe auf zu zeigen, was Du kannst und was sonst Du zeigen mußt als Lacher und besser Wissender. Das Lied wird Dich begleiten. Vielleicht ist Frieden doch möglich.

Donnerstag, 19. April 2018

Laß


Das Gras steht im frischen Atem. Die gelben Blüten des Löwenzahn (Du mußt sie nicht ausstechen). Blaue und weiße Blüten. 

Maikäfer summen um hohe Baukronen. Die Patientinnen und Patienten setzen ihr Taschengeld in Kaffee und Kuchen um. Anne Sexton blüht auf in exotischen Gedichten. 

Dies ist das Traumland. Hier öffnet das Leben die Augen, die Schönheit seines Leibes zu bewundern. Ja, ich weiß: auch grausige Träume lauern hinter den Schatten dieses ersten Frühlings. Er ist die Möglichkeit ihrer Heilung. Aus seinen bunten Oberflächen lösen sich Zauberworte, sinken in linierte Blätter werden als Schmetterlingsgedichte tanzen.

Anne rudert hin zu Gott, umarmt einen Schwätzer. Die Berge so weit. Von wo kommt mir Hilfe? Das Meer tief unter Himmeln tief! 

Laß das Wunder geschehen, den - Tag.
18.4.18


Freitag, 13. April 2018

Gar alles nix?


Puttengold und Wagnerdröhnung

Martin Walser, ein Musthave!

Schwätzen und Primanerschwätzen aus Dr. Wimmers Strapsbox. Unfrieds Körpersprache sagte einmal etwas anderes.

Der Senior Experte des saisonalen Allesbeschwatzens gibt sich die Ehre. Wir wollen mal nicht glauben, dass er von seinem Verlag durch die Konzerthallen der Alltagsliteratur getrieben wird, sondern annehmen, daß es ihm im Weihrauch der Verehrung von sich aus gefällt.

Warum kaufte ich mir eine Karte zur Lesung? Doch hauptsächlich aus Vorschadenfreude! Mehr als eine Entschuldigung für die bekannte antisemitische Grobheit erhoffte ich mir einige Wortklopse des Narzißmus.

Dann könnte ich so recht pharisäerhaft zeigen, wie glücklich ich sei, nicht so einer zu sein.

Er wiederum könnte darin und in mir den erfolglosen Fuchs am Rebstock erblicken, was ja auch seine Berechtigung hat. Auch wenn man zur Einsicht kommt, daß Reichtum und Ruhm lächerlich sind, so hat die schwarze Seite der Seele doch bei jedem Erscheinen eines anderen Glücks eine nicht zu unterdrückende Erektion des Neids zur Folge.

Tröstlich die Einsicht eines mir bekannten Beamten, der Verlag könne nichts dafür: er habe nur eine gewisse Kapazität für Beförderungen. Man versuche doch einmal, sich zwischen die fetten Backen am Trog zu drängen, um auch einen Schluck Wasser abzubekommen!

Dafür habe man nun das ganze Internet, um vergessen zu gehn.

Dr. Smirc meint, er freue sich auf die Klopse.

Und vielleicht könne er einmal in seinem Leben eine wirklich von Reue geprägte Entschuldigung hören. Etwa so:

   "Lieber Ranicki. Das war wirklich ein blöder und verletzender Angriff von mir. Die Wut war berechtigt, aber nicht ihr Handeln! Ich habe wirklich - und ich kann es kaum glauben - in die braune Soße gegriffen und damit um mich geworfen. Die Ihr verletzt seid: bitte entschuldigt mich! Nicht meine Impulsivität, aber das,wozu ich mich verführen ließ! Es war ein schäbiger Genuß!"

Eigentlich liebt Smirc solche Typen. Laut, eingebildet, stets zu Unrecht verfolgt, das mache Laune.
*
Dann 19 Uhr Karlsruhe. Sein Bericht:

"Wann ist wohl Einlass?
Ordnung muss sein!
Hinein!

Es gibt keine Aschenbecher Backstage. Über Kopf oder Hirn des armen Vorträgers prangt das Verbotsschild: nicht rauchen.

Ehrfurcht vor dem Unternehmen, profane Neugier, Neid bei mir und Sensationslust mischen sich mit Langeweile und wabern als süßlich schwitziges Parfum durch den Raum. Ohs und Ahs seufzen unter seriöser Klamotte. Man ist. Und man ist gespannt.

Ein erfahrener Kulturgourmet: "Bei Grass war die Bude aber voller." Da konnte man nicht nach Backstage ausweichen. Na klar: Was wollen Intellektuelle hier? Der Stammtisch versammelt sich nicht in ihren müden Bibliotheken. Auch wenn er nicht gerade ein Schreibtisch - Pegide ist, ein feinplumpes durch die Fettnäpfe Trumpen , das macht seinen Applaus eben irgendwie anders, als mit dem Leben reden.

Erstes Mikrofonrücken. Schon werden Frau X und die jungen Verehrerinnen ohne Erbanspruch Y und Z gesichtet. Gruppen sammeln sich. Wo ist das Oratorium? Summ, summ das Niveau steigt auf Aufregung. Jetzt gibts was zu erleben.

Dann: Enttäuschung über Unbesonderes. Die Sprache langweilt, der Plot ist Provinz.

Aha: "Es geht um ein Ich", eine "hageldichte Folge von weiblicher Erscheinung."
Erstes Gähnen im Publikum bei "unendlicher Einigkeit". Und da erscheint sie, "die Wirklichkeit als Würgegriff irrsinniger Hoffnung".

Die tiefen Gedanken kommen dem Oberregierungsrat des schreibenden Bodenseegiganten üblicher Weise in der zweiten Pause von Tristan und Isolde. Lauscht er nicht mit geschlossenen Augen? "Als wollte er sagen: "Du, Schenkel,  bist die Macht der Liebe.""

Ein gleißender Oberschenkel (an die prallgoldenen Barockputten einer Wanderung mit Lobhudler Dennis PA Schenk erinnernd?) führt zu dem "Vorwurf der Altersgeilheit". Ein Oberregierungsrat wird Philosoph.

Ist da Erlösung, Einsamkeit? Hoch hinaus greift die Abstraktion. "Das Dasein selber" sei ihm nun Gegenstand. Er schreibe sozusagen Existenz - Stenogramme.

Was Verurteilung angehe, das müsse man "als Autor einfach weg stecken. Basta"
*
Ein alter Trickser ist kein Zauberer."

Soweit Dr. Smirc.
*
Dr. Warnix,

Psychagog, Numen und Werg eines Botho Strauß, -ursprünglich wollte er den Beruf eines Literaturdemenzers ergreifen. Jetzt liest er als Lektor halt jeden Blödsinn schön. -, er meint, der Mann wär doch wirklich alt und man sollte ihn einfach seinen Rest schreiben lassen. Es müsse ja nicht jeder ein Robert Walser mit Einsicht oder ein Philipp Roth mit verlorener Lust sein. Und: ob der oder jener seine Wichtigkeit striegelt?....

Ein alter Mann. Was noch?

Walser sei nie Seins gewesen,  und heute, wo der Beton bröckle, wolle er nicht noch mit der Bohrmaschine versuchen einen Dübel hinein zu setzen. Da hält doch nichts mehr in der "Naturgewalt vom Bodensee?!".

Wagnerianische Willensbesoffenheit gepaart mit Trumpschem Grobismus. Stammtisch und Schlupf. Und der Kritiker D (PA?) Schenk habe auch nichts beizusteuern, als seinen Ruf mit Verehrung selbst zu demolieren, nur um in einem Walser-Schinken unterzukommen. Der sei noch nie in der Lage gewesen, sich entschuldigen zu können. Was könnte das Alter da ändern?

Nach dem astrologischen Modell der Temperamente sei es doch wohl so:

Der Widder habe schärfere Röstaromen zu bieten, die Jungfrau habe es lieber raffiniert, aber mit Anstand. Wie sollte Walser sich von Ranicki belehren lassen? Schließlich ist die Jungfrau nicht nur ätzend kritisch allen und sich selbst gegenüber, sondern oft auch moralisierender und jedes Gespräch erstickender Oberlehrer Goethe.

Karl P Moritz 10 Jahre älter als Jean Paul, der ihn Genie nannte, als Widder aber bei superklugem Goethe kalt abblitzte. M selbst bewunderte Jean Paul.

Ranicki Jahre älter als Walser, von ihm bewundert, ließ ihn ebenfalls abblitzen.

Was aber jene alle nicht gemacht hätten: sie hätten auch aus persönlicher Ranküne nicht die rassistische Platte bedient. Insofern sollte der lustige Literat doch klarstellen, daß dem temperamentbedingten Ausrutscher kein charakterlicher Mangel zugrunde gelegen habe... Eine Entschuldigung für antisemitische Anwürfe wäre da, anlässlich Nazi hilfreich.

Er, Dr Warnix, Psychagog und pensionierter Oberregierungsrat ohne Karlsruhe, meine, den Mann sollte man jetzt mal ausschreiben lassen, auch um bei sich selbst zu bleiben.

Was den Erfolg betreffe (Glück gehabt), sollte man nicht neidisch sein. Wär's denn so befriedigend, den Mann, statt auf dem Wellness-Dampfer rororo, unter der Brücke zu sehn?

Was heiße da Trump, was Schenkel?
Nach dem Weinchen werde der Autor noch signieren.

Gott schaut vorbei und zeigt sich großzügig. Er gibt eine Runde Frühling aus und legt ein schweigendes Schweigen obenauf. Danach raffen sie sich auf zu ihrem Gang zu Hartz.

13.4.2018
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Mittwoch, 11. April 2018

Ein Geschenk

Eine Stunde geschenkt.

Vogelsingen und Grün,
Grün mit vertrockneten Blättern,
saftiges Grün mit Glanz auf Blüten so gelb.
Und weiß, so weiß dazwischen ein Teppich
in der Sonne,
der Sonne!

Russische Worte, Deutsch und Arabisch,
Rauschen von Rädern, von Glocken ein Klang
im Vogelgesang.

*

Gott ist die Liebe in einer Umarmung.
Lass mich bleiben,
bleiben und gehn.

11.4.18

Sonntag, 8. April 2018

Hikikomorisches

Hikiko Mori

                         (Sprachversuch, gebuchtet und gebeult nach B Strauß)

Der kleine Hikiko verlässt den Garten Getsehmane, das Leben zu probieren. Aus der Wüste der Zeit fällt ihm ein Granatapfel vor die Füße. Ein Geschenk des Himmels. "Erfrischung", denkt er beim Blick in das Rot.

Als er die Frucht anfasst, spürt er von unten eine faulige Weichheit. Aber es ist noch ausreichend frische Frucht übrig. Er wischt die Hände an der Anzugshose ab und beißt vorsichtig in die Kerne. Köstlich! Anschließend trinkt er vom Brunnen an der altkatholischen Kirche.

Dann verschwindet er hinter dem feinen Gewebe der Vergesslichkeit.

Wie traurig, sein Leben an die Leistung zu verschwenden oder an die sozusagen "Albisheimer" Ruhezone!

Die Erinnerung gleicht einer verlassenen Stadt an der Route 66. Alte Bärte rollen in den Winden des Llano estacato voll Duft des Whiskey und Deep Purple über den versandeten Teer aus Elvis' Zeiten. Sie rufen verlogen nach Love, voll Sehnsucht nach dem Schnitzel von Damals.  

Den Edelstein ihrer Seele haben sie verlegt und sie fingern vergebens nach ihm in den grünlichen Wassern der Wellness, in den Bierrülpsen der angesagten Literatur. In einem ohrenbetäubenden Lärm von rechtem Ork-Getrommel schwanken sie durch ein Wacken des Ich.

Da: Hikiko taucht wieder auf aus dem Dunst. Er lacht über das ganze Gesicht. Der Frühling hat ihm seine Pforte geöffnet, die Zeit die Automatik -Tür der Gegenwart. Er taucht ein in die Anwesenheit der Menschen. Es ist eine Umarmung.

*

Von ferne schauen drei herüber: Dr. Smirc findet, die Jeans stünde ihm besser als Boss. Sein Freund, Psychagog und Sudokulenzer Dr. Warnix, sieht das natürlich wieder einmal etwas anders: "Reichtum schändet nicht! Schau genau! Wie groß so ein Nadelöhr doch im Garten des Zen sein kann!" Der dritte im Bunde macht sich lieber unsichtbar. Gott will das freundliche literarische Unternehmen nicht stören.

Die Bienen summen, die Forsytien blühen gelb in die rosa ausbrechenden Mandeln, Gartenrotschwanz und Spatz jagen und singen im Gebüsch. Das Leben sagt: "Komm, wir gehen ein Eis essen!"

Donnerstag, 5. April 2018

Löcher stopfen

Wenn Sie einen Verlust hatten, nicht nur eine Sehnsucht, empfiehlt Dr. Smirc:

"Plötzlich war da ein Loch im Gewebe meines Lebens.

Gut: ich hätte einen Flicken darüber bügeln können. Aber zum Ersten sind die Motive zu kindisch, die Muster nicht meine Muster, zweitens ziehe ich eine selbst erarbeitete Narbe einem aufgeklebten fremden Wohlwillen vor.

So fädle ich den Faden durch die Nadel und beginne eine neue Bindung von den Rändern der Öffnung aus zu nähen. Ich prüfe die Stabilität des verbliebenen Stoffes. Hilfst Du mir? Vorsichtig! Er könnte weiter einreißen! Wo er zerstört ist, war er scheinbar schon länger unbemerkt brüchig gewesen.

Am besten verknüpfen die bunten Garne der Erinnerung. Aber auch die gröberen Fäden der Alltagswelt versprechen neuen Halt. Na ja, das Leben hat mich nicht zum Schneider oder Flicker ausgebildet. Aber ich möchte auch nicht nach der neuen Weise meine Haut unter der Seele hervorschauen lassen. So nähe  und verknüpfe ich. Das Licht ist hell genug und erzeugt Sterne der Reflexion in den Tränen."

Dr. Warnix, Psychagog, Mann des Gesetzes und nervige Gefühlströte des Hygienesiegels, bewundert das Werk: "Wenn ich nicht wüsste, was geschehen ist, würde ich sagen: Wie neu!"

Gott wollen wir dabei mal aus dem Spiel lassen. Was sollte er dazu sagen? Vielleicht noch einen Rat zur Vorsicht, weil das Loch durch die Haut geht.

5.4.2018

Montag, 26. März 2018

Am Rollator


Am Rollator

Die Lust verlieren,
die Erinnerung.
Dasitzen und schaun.

Die Sonne schön.
Der Regen.

Was Heimat?
Was Kindheit?
Ja, ja, schon schön.

Dasitzen und schaun.

Klaus Wachowski 26.3.18

Die Frau weiß noch, wo sie her ist. Sie ruft sogar manchmal noch dort an. Aber ihre Augen leuchten nicht auf.

Ihre Augen leuchten auf, wenn Du sie grüßt. "Lange nicht gesehn! Geht's gut?" Jetzt kommt der Frühling.

Das Singen der Vögel? Das ist eher etwas für Dich. Jetzt ist Zeit, dazusitzen und zu schaun.

Manchmal singt sie leise aus einem schönen Gefühl. Meistens sitzt sie und schaut. Sie trinkt Jetzt aus dem unerschöpflichen Fluss der Zeit.

Als die Zeit für das Mittagessen Würzlos gekommen ist, steht sie auf und geht hinein.

Danach kommt sie wieder heraus. Die Freiheit genießen. Dasitzen und schaun.
*
Dr. Smirc kommt vorbei. "Wie traurig! Sie hat nichts erreicht und so viele Hoffnungen verloren!"
Dr. Warnix, Psychagog und examinierter Seniorenpastor von Augsburger Bekenntnis, schnaubt:" Also na! Du siehst doch, wie glücklich sie ist! Was sie verloren hat: Illusionen. Jetzt sitzt sie mitten im Sinn des Lebens und trinkt  köstliches Jetzt aus den Quellen der Ewigkeit."
Smirc: "Und Liebe, das Wunder? Weg, vergessen, im Nichts!"

Gott wirft ein paar Perlen Glück in den eintropfenden Regen. Sie bückt sich nicht: "Komm! Setzt Dich, schau!"


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