Sonntag, 17. März 2013

Warum Jean Paul lesen?


Er war ein 68er von unserem Schlag, kam aus der Musik und dem Gefühl der Menschenliebe.
Anders als die ideologischen Führer vom KBW und Archipel Freiheit Goethe und Schiller, die heute wie Oberlehrer und Scharfmacher klingen, waren ihm das Persönliche näher als die Welt und die Welt eine Schicksalsgemeinschaft im Blues.

Ich frage in einer Bücherei und zwei Buchläden in Mainz, ob sie einen Tisch zu Jean Paul machen. Dass man nicht zurückfragt: wer ist das?...

Suhrkamp aber legt Goethe und Schiller breit aus und natürlich: die verquaste Romantik, die dann über Klassik und Jean Paul wie Artur Schopenhauer hinwegschwappte, feiert den antisemitischen Narzißten Wagner.

Jean Paul steht für den Menschen in seiner hilflosen Sehnsucht. Wer blickt da nicht peinlich berührt weg, wenn er so einen Hippie des Alltags sieht?

17.03.2013

Donnerstag, 14. März 2013

Maulwurf und Ewigkeit


Beide haben Recht:

Der Ideologe, der in seiner begrenzten Welt für ungeheures Andenken sorgen will und dann doch wie jede und jeder in seiner dunklen Röhre ins allgemeine Nichts eingeht. Und dennoch sagt er: jetzt lass die Ewigkeit mal draußen, jetzt will ich erst mal kosten, was Leben ist.

Und die Ewigkeit, die amüsiert und verwundert sich am Flackern dieser Myriarden von Leben wärmt, sie hoch in die Existenz wirft, um sie mit geöffnetem Rachen einzufangen und zu verschlucken. Und dennoch sagt sie: was ist es schon?

14.03.2013

Tauben-Gurren in Klagenfurt

Das Drama des verehrten Kindes Freien Herzens kann ich heute sagen, daß ich Dichter bin und nicht unsäglicher Reimeschmied. Am leichtesten...