Mittwoch, 20. April 2016

Walking the time

To walk the time 

Weiße Blüten des Weißdorn. Es duftet. Hellgrün durchleuchtetes Gras. Die Winterdepression war nicht faul und hat guten Samen gelegt. Dreimal kräftig leuchtender Löwenzahn hell in meiner Seele Raum.

Es zwitschert Gespräche, es rauschen die Reifen der Behindertenbusse. Feierabend! Sie kommen mir entgegen, sehen ins Licht. Sie gehen vor mir, von Licht umflossen. Unter Menschen fühle ich mich wohl.

Wir gehen durch die Zeit. Der Tag lässt uns noch einige Stunden.

Ein Kinderfahrrad ist kaputt. Der große Bruder legt die Kette wieder auf, Öl färbt seine Finger schwarz. Wovon sie wohl so angeregt sprechen? Es könnte Türkisch oder Kurdisch sein. Es klingt freundlich und ernst.

Ein schmaler Wasserlauf begleitet mich plätschernd. Was ist dieser Tag? Es fließt.

Geh ein Stück mit ins Nichtwichtig. Es ist nur die Zeit.

*

Über das Alter sprechen

Die Stabilität des Knochengerüsts verlieren, die Kraft in den Muskeln, die Festigkeit der Gedankentextur.

Was man noch alles tun kann. Was nicht mehr.

Wer soll einst über mich bestimmen dürfen?
Wäre Exit nicht auch ein Weg?

Wohin geht die Sehnsucht?
Ist sie schon von der Selbstbescheidung angefault?

Gibt es eine Wichtigkeit nach dem Fall der Wichtigkeiten?
Hält Liebe, was sie begeistert versprach?

Wieder singen die Vögel den Frühling als sei kein Herbst.
Ich liebe es ohne Pathos.
Ein Mandarineneis mit einem Lächeln von Dir
wäre jetzt nicht schlecht.

20.4.

Samstag, 16. April 2016

Blütenfarben



In allen Blüten, weiß und gelb und rosa
Wassertropfen glitzern unter Himmelblau und Wolkenweiß.

Vogelstimmen tönen Lieder
grün und schattig
über Pfützenspiegeln.

Deines Wagens Reifen spritzen weit und rücksichtslos Erwartung.
Und schwarz die Amsel über Birkenweiß
singt ihren Liebeszauberregensong.

Im Eiscafe' wechselt das Sofa
prismatisch, prismatisch
Lichtfarben mitten im Parlando,
mitten im Lachen.
Bitter, bittersüß der Cappuccino.

Auch peinigt Leben,
eilt der Flüchtling
durch der Schattenwelten Einsamkeit.

Dann senkt sich Nacht.

Klaus Wachowski 4/16

Tauben-Gurren in Klagenfurt

Das Drama des verehrten Kindes Freien Herzens kann ich heute sagen, daß ich Dichter bin und nicht unsäglicher Reimeschmied. Am leichtesten...