Einer senkt den
Kopf, die Augen fallen zu. Frage mich doch nicht! Mein Kopf ist leer. Und ich
will auch nicht denken!
Das Nichts breitet
sich aus in meiner wichtigen Welt.
Aber sieh hinaus: Es
ist noch alles da. Der Himmel, das Grün der Bäume, Das Licht im Grün der Bäume.
Ja, die Vögel singen wieder, wie im Frühjahr des Kindes. Dein Atem erfüllt das
Zimmer, die Welt. „Ganz schön,“ sagst Du, “aber Du verstehst: es freut mich
nicht.“
Warum sterben? Warum
gehn?
Du sagst, es sei an
der Zeit. Du rufst die Tränen herbei, gehen zu können. Es ist aber nicht so
leicht, wie man es sich gedacht und Dir gesagt hat. Auch Trauer, auch Schmerz,
sie vergingen im Nichts. Der Verdruss wirft seinen Schlamm hinein. Der Körper verschwimmt
im Entzug der Berührung. Man wäscht ihn, man wendet sich ab. Der Tod zieht Dir
mit Gummihandschuhen die Freude am Leben herab. Deine Erinnerungen sind schon
entsorgt.
Nein!!- Ruft die
Kunst und schießt aus allen Pinseln, Einfaltspinseln, Farben und Fotos gegen
das Leben vom aus die Maus. Schön und Schock, Traum und Schmock, Held und
Prinzessin Barbie. Und der Ruhm erwartet die Enttäuschung mit Stift und
heuchlerischem Lächeln unter Optimaten. Berühre mich, seufzt der Rausch unter
wirklichen Menschen.
Da kommen die ersten
Gäste, Dein Leben zu feiern. Weißt Du noch? Wann war das? Das glückliche Lachen
der Kinder, die erste Begegnung, so wunderbar! Man glaubt es nicht mehr.
Abenteuer, heroische Hoffnung, Pläne von Glück und Erfolg. Und was habt ihr vor
in einer lockenden Zukunft? Das Leben streut Funken aus, Lachen, und Sonne
weicht die Vorsicht auf in Freundlichkeit. Umarmungen, Lächeln. An neuen
Erinnerungen webt die Freude.
Was ist wahr? Kant
gibt etwas Senf zur Ewigkeit. Aber auch er muß passen: was ist wert?
Wir gehen nach Hause
in die eigene Frage. Liebe, Freundschaft, Nachbarschaft. Erinnerung sammeln.
Die Praktikantin
versucht es. Sie bestellt den Bewohnern Café und Schokolade, ja mehr von dem
was sie wollen. Leben kann man - fühlen.
Ach, Freund Jean
Paul, sieh den Ich! Nietzsche verbirgt ein verächtliches Lächeln im
persönlichen Drama. Menschverdrossener Übermensch tupft sich den Schweiß der
Lusterkrankung im betreuten Wohnen von der Stirn. Das Nichts breitet sich aus
in wichtiger Welt.
Jean nimmt einen
Schluck und macht sich mit Dr. Katzenberger und Deiner Sehnsucht auf die Spur
der Ewigkeit.
19.1.14 Klaus
Wachowski