Freitag, 22. Dezember 2017

Im Dunkel unsrer Nacht

Da liegt ein toter, schon halb verwester schwarzer Vogel.

Das Lied der Amsel ist verklungen. Würde es in die Ewigkeit reichen , wenn es einen Nobelpreis für Amselgesang gäbe? Oder wer schwärmte noch wie lange über ihr Nest, gäbe es mediale Lobhudler auf Bauten mit hinterlüfteter Fassade für Amselräte? Wichtigkeit...

Da ist eine vom Glück eines Amsellieds am Abend verbliebene dünne Spur in meinen Erinnerungen.

Was blieb von Deinem Wort, was ist mit der Spur jenes Lächelns, jener Berührung?
Weiter und weiter in die Fernen des Raums breitet sich die immer dünnere Spur dieses Leuchtens aus. Schon lange ist es aus dem Sensor aller optischer Möglichkeit verschwunden. Niemand und nichts wird da sein, von Dir zu  zeugen.

Hört die Amsel auf zu singen? Nicht, solange sie in einen Augenblick Leben eingebettet ist.

So lange ich kann, versuche ich wahr zu nehmen und mich zu erinnern. Mit meinem Gesang versuche ich die Spur in eine andere Wahrnehmung zu tragen, dem Lied der Amsel etwas mehr Zeit in der Ewigkeit zu sichern. Und so Deinem Wort, Lächeln, Deiner Berührung.

*
Wir singen das Lied aus der Taize'-Manufaktur: "Im Dunkel unsrer Nacht entzünde das Feuer, das nie mehr erlischt!"

Es ist die Dunkelheit in deren unterstem Ort unser Herz friert. Der Platz, den die Freude braucht, Leben zu ermöglichen.

Der Imam sieht in ein blaues Gleisen, der Rabbi wird geblendet von Helligkeit. Der Schüler des Buddha versucht, Licht und Dunkel aufzulösen.

Ich bin nur Mensch wie Du und verwundet. Im Dunkel meiner Nacht entzünde das Feuer. Den Menschen wahrzunehmen, das Lied der Amsel zu hören.  

Klaus Wachowski 22.12.17

Donnerstag, 7. Dezember 2017

Tauben-Gurren in Klagenfurt

Das Drama des verehrten Kindes Freien Herzens kann ich heute sagen, daß ich Dichter bin und nicht unsäglicher Reimeschmied. Am leichtesten...