Und dann ist es warm.
Denn der Sommer schickt seine Tage
schon weit hinaus in den Mai.
Ja, jetzt spät im April,
summt es schon laut
um das Sehnsucht schreiende Gelb
der Forsythie.
Die Passanten lächeln, Männer und Frauen,
die Kinder hüpfen und träumen,
man trifft sich zu Austausch
und Planung von Fest und Verbrechen,
führt Hündchen
und Underdogs werfen ins Treiben
die Wut eines Pitbull.
Bulgaren fahren auf Glück aus,
die Satten, hungrig nach Liebe,
zerfleischen die Lust in Diäten.
Lauschreiber ziehn Faden auf Faden
aus den Klebrigkeiten des Alltags,
und hallend inszeniert eine blecherne Seele
die Wichtigkeit ranzigen Peanuts als Leistung.
Und es ist warm und das Leben kehrt wieder.
Freitag, 24. April 2015
Montag, 20. April 2015
Ausatmen
Schon lange habe ich kein Bedürfnis mehr, aufzubewahren.
Gedichte erfüllen mich nicht, eine schöne Aussicht, ein
schöner Ausblick, eine tiefe Einsicht reizen mich nicht, sie in einem Kristall oder
Gedicht aufzubewahren.
Schöne Bilder gehen an mir vorbei wie schöne Landschaften.
Ich muß sie nicht mehr festhalten, kein Bild muß ich machen.
Musik: schon lange war mir unerträglich, was länger klang
als ein Lied. Ich singe, höre die Meisen in ihrem einförmigen „Ich will“ gerne,
aber es ist auch gut, wenn es vorbei ist. Jenny Wren, das Lied von PMC, auf das
ein Freund mich aufmerksam macht, ein überraschtes Nachdenken, Redemtion day
von JC, ein dunkler Blick in den näher kommenden Abgrund, dunkel und voll von
Sternen. Die Stille der Nacht ist nicht weniger schön.
Smirc meint, das klinge doch sehr nach Resignation, Fäulnis
des Willens.
Dr. Warnix, Psychagog und professioneller Bomsch, nimmt mich
in Schutz: „ Wo die Sonne aufgeht und unter, gibt es nichts, das des Aufhebens
mehr wert wäre, als eben dies.“
Ja schon: Wie ich es sehe, das könnte jemand anderen
interessieren. Wie alles andere. Also muß ich nicht der Welt ein Echo, Spiegel,
Kaleidoskop, Bild sein. Wie schön! -
Schön, da sein zu dürfen.
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