Sonntag, 20. Oktober 2013

Oktober-Traurigkeiten





Dr. Warnix, Todesgestalter und Helfer in schweren Stunden, schlägt das Notizbuch seines Lebens auf.

"Wäre es nicht doch besser, seinen Abschied zu nehmen und in die Ursuppe Nichts zurückzukehren?

Es fehlt wohl wieder einmal an Übereinstimmung, an Berührung der tieferen Hautschichten der Seele.

Er wird dem depressiven Impuls nicht nachgeben. Aber es ist eine günstige Gelegenheit, zurück zu sehen. 
Was habe ich von diesem Leben? Es hat hat mich mit vielen schönen Dingen und mit vielen Freunden, mit Liebe in vielerlei Gestalt beschenkt. Es hat mich mit Einsamkeit und mit Schmerzen gequält. Wenn ich aufrechne, geht die Rechnung einmal so, einmal so aus. Das macht die gerade überwiegende Stimmung.


Irgendwann geht es zurück in das Nichts, in die Auflösung des Ich. Also nutze ich diesen von Licht und Nebel erfüllten Augenblick."


Es klingelt. Warnix erkennt auf dem Bildschirm Jacko Ivanowitsch, vom Regen ganz durchnässt. "Wie schön! Einer, mit dem man hinausdenken kann in die Ungewissheit."

"Komm rein, Dr. Smirc, alter Esoterik-Sniffer, glaubst Du, dass Du Gott oder mich heute besser von der Wiedergeburt überzeugen kannst? Ich hab da einen guten auf alt geharzten Rioja 68."


Sacra! Dahinten kommt Zwick!

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