Wanderung
ins Allein
Hinter
einer kleinen Senke biegt der Weg in weiter Kurve nach rechts ab. Er ist gelb
von erodiertem Sandstein, gewärmt von der Maisonne, bevölkert von Ameisen und auf
Steinen erstarrten Eidechsen. Es geht Richtung Wald. Im Feld noch eine riesige
Eiche – sie kann nichts für den Wahn der Bartgermanen des Protzen Wilhelm. Weit
breitet sie die Äste aus. In tausend Zweigen, Millionen Blättern zwitschern
Vögel. Still, wenn Du näher kommst. Anders, auch schön, die Spatzen in Staubbad
und Hecke.
Wer
fürchtet sich nicht davor, in die Schatten des Waldes einzutauchen. Es ist
keine große Angst, mehr das Gefühl, den Schutz der Gemeinschaft zu verlassen.
Der
Junge hat Geschichten von wütenden Wildschweinen und tollwütigen Füchsen, ausgerissenen
Er-will-nur-spielen-Hunden gehört. Aber die Sehnsucht nach jener stillen, von
Bienen und Schmetterlingen erfüllten Luft über der Lichtung, nach dem von
frischem Wasser plätschernden Brunnen lockt ihn hinein. Auch die dunkleren Rufe
der Waldvögel, das Rascheln von Amsel und unsichtbarem kleinen Tier im Laub.
Der
Sand, aus dem die Wege sind, ist nun rötlich wie der Steinbruch zwei Berge
weiter.
Ich
trinke vom Wasser und setzte mich. Laß uns schweigen.
10.5.2021 Klaus
Wachowski
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