Freitag, 24. Januar 2025
Prediger und Spießer
Priesterin und Spieße
Herrschaft und Gefolgschaft
Zweck: Mißachtung der Person.
Zu diesem Ziel erziehen Dich predigender Prolet
und Weihrauch schwatzende Megäre.
Du wolltest wissen, wo ich stehe.
Du sahst mich mit dem Rechnungs- und dem Abrechnungsbuch vor der Macht. Du sahst meine Clowns - Nase im Festsaal der Inthronisierung von Herrschaft und Kunst. Du sahst mich aber auch auf der Flucht vor der Macht und Du warst enttäuscht von meinem Schweigen, wenn die Haßgesänge aus Kanälen und von Balkonen klangen.
Ich stand und stehe noch dort, wo Du stehst, und das vielleicht noch morgen. Manchmal hatte ich etwas mehr Mut, denn ich hörte in Hinterzimmer und Stammtisch die Alpträume meiner Kindheit lachen. Da war mehr Sorge und Befürchtung als wohlüberlegtes Heldentum.
Spießerin und Spießer wollen nichts als ungestörtes Wohlsein in Eigenheim und Nachbarschaft der gleichen Wertig- und Wurstigkeiten. Immer locker bleiben! Keine Verantwortung! Das geht am besten unter einem Regime, dass einem das Denken abnimmt und davor dass Handeln.
*
Ich schreibe von Spießerin und Spießer,
Ich sehe den Spießer Hans Thoma
Geschichten malen und völkische Mythen.
Er schmierte Farbe wie der Wagner Klang,
Als die Droge Hirn zersang.
Wo ist das Lied, wo die chinesische Skizze?
Es dröhnt wie germanische Butterschwitze.
Der alte Cherokee an der Biegung des Flusses.
Er sieht das Meer und träumt vom Quell.
Samstag, 11. Januar 2025
Erinnerung an den Waldspaziergang, an X
Montag, 16. Dezember 2024
Mein Bruder
Dienstag, 26. November 2024
Hijo
Diesmal nehmen wir die entgegengesetzte Richtung. Die Sonne im Rücken, die Welt im Licht. Von Wartezimmer zu Wartezimmer. Es beginnt in unendlich schmerzhafter Langeweile der Kindheit und kommt zum Punkt gleichgültigen Auswartens einer positiven Diagnose für ein Weiter.
Abschweifung
Auf der anderen Seite das forschende Interesse von Ärzten der Heilung und/oder des Ehrgeizes. Nicht wenige haben geholfen, nicht wenige verdient. Wir sind allzumal Menschen. Auch ich habe ja nicht mit Empathie, sondern mit ordentlich gemeinter Arbeit mein Leben finanziert, froh darum, dafür keinem Publikum hinein kriechen zu müssen.
Fortsetzung
Siehst Du das Kind im Mond? Ein grausiges Lied. Der kleine Guck-in-die-Luft möchte eigentlich wie alle Kinder in eine Phantasie der Welt hinauf steigen und so wenig wie möglich in der Wirklichkeit sein. Irgendwann einmal erkennen wir über die Begrenztheit dieses Geschenks hinaus seine Einmaligkeit und seine Schönheiten, über die kein Märchen, kein Bild, keine Musik hinaus kommen. Der Rausch der Phantasie verblödet auf Dauer. Gerade gibt es wieder den erhobenen Guru - Finger, der uns einen neuen Begriff nahe legt: die alte "Achtsamkeit", Aufmerksamkeit. Was predigst Du? Ich brauche das nicht, kann und will selbst denken!
Smirc muß mir also versprechen, nicht länger als eine Stunde in der duftenden Badewanne zu liegen. Wir wollen weiter wandern unter Menschen. Ist das Zwitschern aus dem Gestrüpp des Alltags nicht auch schön? Mit ihnen wollen wir Leben und Welt gestalten.
Ich lernte den Woffl und den K kennen. Meine ersten Freunde in Neustadt. Die Lehrer/ innen des Gymnasiums trieben uns durch die Deponie, Despotie eines Wissens, die wir zu beherrschen lernten, aber deren Sinn uns abging. Okay, es war die Hürde zum Abitur. Was half es im Leben? Ein Präsident hatte mit der atomaren Vernichtung der Welt gedroht, angeblich gute Menschen löschten ganze Landstriche aus, ließen Menschen verhungern und in wüsten Herrschaften verdorren. Und kamen die Alten, die über uns herrschten nicht aus der Verehrung zumindest aus der Duldung des Bösen? So gingen wir weiter hinaus in Hoffnung und Freiheit.
Beim Urologen der Chefpolizist des Boßschimpansen. Man zittert vor ihm. Er bemüht sich, seine Diagnose nicht zu verstehen, während die Erben sich schon bereit halten. Auch mich wird eine solche oder ähnliche Diagnose einmal aus der Selbstsicherheit werfen. Ich kenne das. Die Stahlklaue und all ihre Orks werden mit den Goldzähnen und all ihren Gefolgsleuten Nichts sein, nicht sein - wie wir. Gerecht ist es nicht: sie waren eigentlich schon vorher an der Reihe. Doch es zeigt Dir womit und mit wem Du Deine Zeit nicht vertrödeln solltest, wo hinter allem Donner der Wichtigkeit nur der Wert des Lebens zum Schweigen gebracht werden soll.
Ein Blick, ein Wort aus einem Menschen, der oder die wie Du das Leben staunend durchquert. Da irgendwo ist das Wunder, das die unwissenden Gurus der Welt nicht begreifen, weil sie Götter der Herrschaft predigen müssen, verleugnend das, dessen Sinn sich vor unseren Augen ausbreitet und von dem wir kluger Weise kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen sollten. Wie schon Sokrates wusste.
Mittwoch, 20. November 2024
Ein Freund
Der Freund
Andere haben andere Vertrauenspersonen. Ich glaube, Du sprichst gerne mit mir.
Warum sollte ich auch von meinem Freund erzählen? Er war der erste nach meinem Bruder.
Wir spielten im Sandkasten am Rand, als die anderen längst auf dem Schulhof um Chef und Knecht kämpften. Ich glaube, es war etwas friedliches oder Spielerisches der Phantasie. Sie beachteten uns nicht, lachten. Wir fanden sie komisch und etwas primitiv. Später saßen wir in einer hinteren Bank, bekamen von weiter hinten Gummis und Papierkügelchen ab, spielten weiter unseres.
Dann kamen
die Beatles und 68. Wir spielten in einer Band von Loosern. Ich traue mich
nicht weiter, er wurde dann doch gnädig eingelassen. Ging zu den Drogen, mein
dope waren Marx und underground. War ich nur komisch oder gefährlich komisch?
Viel später trafen wir wieder kurz zusammen. Ich sagte: Jesus ist doch ganz okay. Er hatte Erlösung gefunden und war beleidigt. Jetzt darf er am Tisch der Großen predigen. Ich konnte ihm nicht helfen, Ich zu bleiben, er nicht mir zum Applaus. Am Tisch der Reichen und Erfolgreichen bin ich eher vorsichtig als freudig erregt.
Gott meint wohl, das sei schon okay. Natürlich: wenn es ihn / sie gibt.
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