Freitag, 5. August 2022
erstes Mal
War es das letzte Mal?
Ich hoffe nicht.
Und während ich nicht hoffe,
warte ich.
Und während ich warte,
schaue ich, fühle ich
hoffend.
Nicht zum letzten Mal.
5.8.22 Klaus Wachowski
Sonntag, 31. Juli 2022
Ewigkeit?
Ewigkeit?
Was ist das? Da vorne das Meer? Feiner Nebel vor dem Blau? Ich glaubte, es sei eine gemütlich auslaufende Fahrt.
Es ist eine Tour mit der DB. Vor und hinter, links und rechts von mir andere wackelige Bretter, Klumpen von Reisenden. Drängeln von Vorne, Schieben von Hinten. Wo wankst Du und wohin?
Die Vernunft kann sich nicht halten, schwankt von Zweifel zur Frage. Schläge der Kritik von der Seite. Der Besoffene schlingert locker vorbei in grölender Gewissheit. Die Sicht auf den Himmel versperrt, aus den öligen Wellen das Schnalzen der Alligatoren und üble Gerüche. Du siehst aber: ich halte mich noch, habe keine Lust aufzugeben.
Ja, was ist der Sinn der Fahrt?
Man hat ja gar keine Zeit, nachzudenken!
Vielleicht sollte ich doch etwas weiter aus der Mitte paddeln und das lebendigere Fahrwasser den Eichensärgen mit den Barockschnitzereien, den Fanfaren und gewaltigem Schlepptau überlassen. Sie haben sich die Ewigkeit wahrhaft verdient. Prost!
Unten aus dem Schatten des Verlusts das Bild einer schönen Erinnerung. Ich tauche das Paddel vorsichtig ein, finde so etwas wie den eigenen Weg wieder.
Die Ewigkeit ist ein überlaufenes Touristenziel geworden. Schnell mal schauen, doch gerne zurück aufs Schiff, ohne davon gekostet zu haben. Die Münze für den Fährmann spart man sich gern. Umsonst und Draußen geht doch auch. Manche glauben an ein zweites Frühstück. Ob es hinter dem Horizont ein anderes Ufer gibt?
Ich für meinen Teil schaue noch gern zurück, wo das da vorne ohnehin kommt. Wenn die Welle sich dreht und mir einen Blick ins Dunkel der alten Landschaften erlaubt, spüre ich so etwas von Sehnsucht in der Wehmut. Vom Heute, dem sogenannten Hier und Jetzt, laß Dir lieber von Deinen Nachbar*innen (Ja, ich kanns) vorschwärmen. Mit mir darfst Du eine Runde schweigen.
Ich hatte Gutes genug und fühle Dankbarkeit vom Feinsten für meinen den Menschen freundlichen Spatzengott (,der übrigens nie etwas von ewigem Leben gezwitschert hat).
Komm, lass uns leben, das Geschenk genießen - und verdienen! Aus der Ewigkeit haben wir keine Erinnerung mitgebracht und wir werden sehr vermutlich auch keine wieder mit hinüber, zurück nehmen.
Klaus Wachowski 31.7.22
Dienstag, 7. Juni 2022
zweifelnde Stunde
Zweifelnde Stunde
Der Gedanke wandert zu den Gräsern, weiß nicht, wo er raten kann. Ein weicher kühler Wind weht ab ihm vorbei. Der Gedanke setzt sich auf die Erde.
Am Himmel spielen Wolken und Blau dramatische Szenen. Ein Rabe meldet seine spähende Anwesenheit.
Ich verliere meinen Halt in der Erinnerung. Die flatternden Schatten des Blattwerks. Der Schmerz liegt festgebacken unter den Corona-Jahren und der Krieg bläst schwarzen Rauch darüber hin.
Schon rankt sich die Kletterpflanze wieder ins zweite Stockwerk der Kirche und manchmal ist nichts mehr gewiss als das Gefühl unserer letzten Umarmung.
Dies aber - ist. 7.6.22
Dienstag, 3. Mai 2022
Be free
And in Your heart let be
The solidarity
Of sisterhood, of brotherhood
Of human kind.
So go
From Your eternity
Through day and night
To Your eternity
By nature, God or energy,
Whatever You call love,
In love.
3rd of May 2022 KW.
Donnerstag, 17. März 2022
Sei mein Gast
Hallo X
Ich lade Dich ein, in meiner Welt zu Gast zu sein. Hier blühen in großen Teppichen kleine blaue Blumen.
Es duftet nach feuchter Erde.
Ich fühle es, als sei es jene letzte Umarmung vor dem Tag der einfallenden Wolfsrudel. Und es ist schwer, hinter den schmutzigen Vorhang aus brutalen Erinnerungen zu schauen.
Für einen Augenblick fällt er ab.
Laut singen die Vögel aus Gärten. Dein fahles Haar, dahinter aber das von Glück erfüllte laute Lachen auf dem Blumenrasen Eurer Kindheit.
Einen Edeltee oder doch lieber ein Bier zur Selbstgedrehten? Du nimmst Dir schon selbst. Und der Frühling scheint in die unlösbare Frage vom Sinn unserer Leben.
Des Seeadlers Schrei aus der Sehnsucht, das Auf und Ab der Wellen aus dem Atem der Ewigkeit. Und Palmen und weite Prairie.
Hänsel und Gretel gehen durch die Nacht. Vom Mond beschienen die glänzenden Kieselsteine. Wir lassen sie herein. Es wird schon gehn.
Jetzt sind wir zehn. Ich darf schweigen und lege mich froh in Eure Gespräche. Unten am Stamm des Baums ein Teppich blauer Blumen.
Aber du weißt: Es ist nur eine Einladung. Du kannst auch nur ganz frei leben und lachen.
17.3.22 Klaus Wachowski
Erinnerung an den Waldspaziergang, an X
Wir können nicht mehr übereinander reden. Was fühltest Du, als Du vor mir auf dem Weg hinaus in den Wald Du sprangst? Vom Weg ab hinein in d...
-
Gott geht durch Karlsruhe. Er sucht den Gerechten Helge Prase, der nicht an ihn glaubte. Wieder Einer an den Tod verloren. Die Sonne le...
-
Ich stelle mir vor, wie es wohl ist, aus der Welt in die Welt zu kommen. Vielleicht wirst Du von einer Mutter liebend in die A...
-
Mit Bischof Watschn ins Nirvana aus 2004 Wie? Janosch will nicht mehr schreiben? Zwitschern die Vögel nicht mehr? Schade.- Her...