Montag, 16. Dezember 2024

Mein Bruder

Dies erreicht Dich nicht.

Nun erlebst Du das zweite Weihnachten in einem südamerikanischen Gefängnis. Das Schandurteil wird lang und länger in die Zukunft gezogen. Du wirst nach seinem Ablauf 101 sein....

Deine tapfere Frau, ihr Feind lacht sich ins Geld...

Dienstag, 26. November 2024

Hijo

Ein argentinisches Kinderlied erklingt. Auf Kasette, aufgenommen von meinem verstorbenen Freund R. Der kleine Smirc ist zum Zaun am Haus zurück gekehrt. Ich erinnere mich an den grauen Beton - Pfosten des Nachbarhauses, an dem im Sommer Kolonien von kleinsten roten Spinnen geschwind auf und ab liefern. Dies aber ist ein Zaun aus Holzlatten. Er schützt auch vor der Erinnerung an die Szene, in der das Kind von allen verlassen mit dem Messer in der Hand auf den Jähzorn "Ich-schlag-Dich-tot" wartete, der brüllend gegen die Klotür trommelte. - Was könntest Du ihm sagen?

Diesmal nehmen wir die entgegengesetzte Richtung. Die Sonne im Rücken, die Welt im Licht. Von Wartezimmer zu Wartezimmer. Es beginnt in unendlich schmerzhafter Langeweile der Kindheit und kommt zum Punkt gleichgültigen Auswartens einer positiven Diagnose für ein Weiter.

Abschweifung

Auf der anderen Seite das forschende Interesse von Ärzten der Heilung und/oder des Ehrgeizes. Nicht wenige haben geholfen, nicht wenige verdient. Wir sind allzumal Menschen. Auch ich habe ja nicht mit Empathie, sondern mit ordentlich gemeinter Arbeit mein Leben finanziert, froh darum, dafür keinem Publikum hinein kriechen zu müssen.

Fortsetzung

Siehst Du das Kind im Mond? Ein grausiges Lied. Der kleine Guck-in-die-Luft möchte eigentlich wie alle Kinder in eine Phantasie der Welt hinauf steigen und so wenig wie möglich in der Wirklichkeit sein. Irgendwann einmal erkennen wir über die Begrenztheit dieses Geschenks hinaus seine Einmaligkeit und seine Schönheiten, über die kein Märchen, kein Bild, keine Musik hinaus kommen. Der Rausch der Phantasie verblödet auf Dauer. Gerade gibt es wieder den erhobenen Guru - Finger, der uns einen neuen Begriff nahe legt: die alte "Achtsamkeit", Aufmerksamkeit. Was predigst Du? Ich brauche das nicht, kann und will selbst denken!

Smirc muß mir also versprechen, nicht länger als eine Stunde in der duftenden Badewanne zu liegen. Wir wollen weiter wandern unter Menschen. Ist das Zwitschern aus dem Gestrüpp des Alltags nicht auch schön? Mit ihnen wollen wir Leben und Welt gestalten.

Ich lernte den Woffl und den K kennen. Meine ersten Freunde in Neustadt. Die Lehrer/ innen des Gymnasiums trieben uns durch die Deponie, Despotie eines Wissens, die wir zu beherrschen lernten, aber deren Sinn uns abging. Okay, es war die Hürde zum Abitur. Was half es im Leben? Ein Präsident hatte mit der atomaren Vernichtung der Welt gedroht, angeblich gute Menschen löschten ganze Landstriche aus, ließen Menschen verhungern und in wüsten Herrschaften verdorren. Und kamen die Alten, die über uns herrschten nicht aus der Verehrung zumindest aus der Duldung des Bösen? So gingen wir weiter hinaus in Hoffnung und Freiheit.

Beim Urologen der Chefpolizist des Boßschimpansen. Man zittert vor ihm. Er bemüht sich, seine Diagnose nicht zu verstehen, während die Erben sich schon bereit halten. Auch mich wird eine solche oder ähnliche Diagnose einmal aus der Selbstsicherheit werfen. Ich kenne das. Die Stahlklaue und all ihre Orks werden mit den Goldzähnen und all ihren Gefolgsleuten Nichts sein, nicht sein - wie wir. Gerecht ist es nicht: sie waren eigentlich schon vorher an der Reihe. Doch es zeigt Dir womit und mit wem Du Deine Zeit nicht vertrödeln solltest, wo hinter allem Donner der Wichtigkeit nur der Wert des Lebens zum Schweigen gebracht werden soll.

Ein Blick, ein Wort aus einem Menschen, der oder die wie Du das Leben staunend durchquert. Da irgendwo ist das Wunder, das die unwissenden Gurus der Welt nicht begreifen, weil sie Götter der Herrschaft predigen müssen, verleugnend das, dessen Sinn sich vor unseren Augen ausbreitet und von dem wir kluger Weise kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen sollten. Wie schon Sokrates wusste.

 

Mittwoch, 20. November 2024

Ein Freund

Der Freund

Andere haben andere Vertrauenspersonen. Ich glaube, Du sprichst gerne mit mir.

Warum sollte ich auch von meinem Freund erzählen? Er war der erste nach meinem Bruder.

Wir spielten im Sandkasten am Rand, als die anderen längst auf dem Schulhof um Chef und Knecht kämpften. Ich glaube, es war etwas friedliches oder Spielerisches der Phantasie. Sie beachteten uns nicht, lachten. Wir fanden sie komisch und etwas primitiv. Später saßen wir in einer hinteren Bank, bekamen von weiter  hinten Gummis und Papierkügelchen ab, spielten weiter unseres.

Dann kamen die Beatles und 68. Wir spielten in einer Band von Loosern. Ich traue mich nicht weiter, er wurde dann doch gnädig eingelassen. Ging zu den Drogen, mein dope waren Marx und underground. War ich nur komisch oder gefährlich komisch?

Viel später trafen wir wieder kurz zusammen. Ich sagte: Jesus ist doch ganz okay. Er hatte Erlösung gefunden und war beleidigt. Jetzt darf er am Tisch der Großen predigen. Ich konnte ihm nicht helfen, Ich zu bleiben, er nicht mir zum Applaus. Am Tisch der Reichen und Erfolgreichen bin ich eher vorsichtig als freudig erregt.

 Gott meint wohl, das sei schon okay. Natürlich: wenn es ihn / sie gibt.

 

Dienstag, 12. November 2024

Gelöscht aus 2018 und 2019 und 2020

Gelöscht aus 2018

Sich verlieren 11/18

Gelöscht aus 2019

Frieren 1/19

Friedensfragen 1/19

Vorfrühling 2/19

Tod im Leben 3/19

In Usedom 3/19

Was mache ich in der Kirche? 3/19

Ich sehe Richard 4/19

For the good times - gesungen von Johnny Cash 6/19

Raum Einsamkeit 7/19

“ah-danke”. Salzburg an Europa 7/19

Is doch egal 8/19

Zwischen Zweigen 2/19

Quelle und Meer 8/19

Winter 97 9/19

Mein Kind 9/19

Denke an Heimat, Fremder 9/19

Erinnerung und Gegenwart 9/19

Himmel 10/19

Galerie 10/19

Das Kind 12/19



Ich lösche die letzten Glutnester meiner Texte aus 2019. Vielleicht waren es auch Stumpen von Zigarillos. Es qualmt noch. Aber bald kann die Sanierungs-Truppe anreisen, den Neubau der Sehnsucht von anderen vorzubereiten. Was das wohl für Prospekte eröffnen wird? Mein Körper muß keine Bäume düngen.

Im Ernst bin ich erstaunt, wie leicht mir der Verlust meiner Wichtigkeit fällt. Aber ich denke: "Das ist aufgesetzt." In Wahrheit bin ich wohl nicht weniger verletzt als jede und jeder, die mit ihrem Leben auch das Lebenswerk schwinden sehen. Das Alter ist schon schwer-

Die Ewigkeit, von der ich einen kleinen Teil von 70 Jahren kosten durfte und musste, wird mir wieder genommen. Ich war nicht viel, selbst das aber werde nicht mehr sein.

Andere lassen es auf sich zu kommen, machen sich keinen Kopf, der ihnen ohnedies zerbrechen wird. Ich spekuliere halt, so lange es geht, komme aber selbstverständlich auch nicht auf einen grünen Zweig. Ist halt schön zu denken und zu singen.


Aber es muss kein Archiv damit gefüllt werden, keine Schallplatte, kein Stick. Ich war und bin schon etwas wert. Aber das mit der Wichtigkeit muss auch ich loslassen, wenn ich in Frieden mit mir sein will. Und Ihr werdet schon nicht weinen oder ein schlechtes Gewissen haben, weil ihr mich vergessen habt: ich habe keinen Goethe gebraucht, soll es mir anders gehn? Das wär doch lächerlich. Und lächerlich ist so wie weinerlich und ganz wichtig: nichts.

So löschte ich und lösche ich nicht und lösche meine Texte. Nur meine Liebe möchte ich schon behalten bis zuletzt. Leg die Spritze weg und laß es qualmen.

Marc Aurel stimmt mir zu

Buch 7 Kapitel 34

Vom Ruhm.

Schau Dir die Gesinnungen der Ruhmsüchtigen an, was sie scheuen, wonach sie gieren. 

Wie die Dünen unter neuem Sand begraben werden, so wird auch im Leben das Alte vom Neuen bald verdeckt.


Gelöscht auch 2020


volltext lesen 1/20

Nach Westen 2/20

Testing Love III 3/20

Am Spültisch 4/20

Ein Looser aus 2003 4/20

About us 5/20

Wanderung 7/20

Vom Alter 7/20

Am Zaun Dr. Smirc 8/20

Altes Lied 2002 8/20

Postman 2 10/20

Das Gebirge in der Wüste 10/20

Der Ast Video 11/20



Mittwoch, 23. Oktober 2024

Himmelsblau und Blätter von Gelb

Himmelsblau und Blätter von Gelb 

Lieber Jacko, wer will es hören? 

Ich versuche es in Aquarell. Dieses Hellblau im Himmel, es ist weich wie am Sommermorgen, wenn im Westen die Berge leuchten. Der Atem ist ein leichtes Eintauchen in den Frieden der Ewigkeit. So müssen die Fische im Wasser sich fühlen am Quell. Ich kann nicht fliegen. Aber ich lege mich auf den Wiesenplan ins helle, tiefe Himmelsblau, lasse mich treiben durch das träge Meer der Gedanken. Aus der Tiefe steigt eine Erinnerung an Dich. Fliegen kann ich nicht. Aber ich träume und ich singe davon.  

Ein Baum reckt sich. Gelb leuchten die Blätter. Es muß kein Wind kommen. Sacht fallen die Erinnerungen ins Leere. Aber wie rasch Du auch vergisst: Noch auf der Erde leuchtet es. Ich versuche, es zu malen.

Vielleicht kommt eine/r wie Du vorbei, überrascht und erfreut. Sie/er liest ein Blatt auf und nimmt es mit an den eigenen Schreibtisch der Träume. 

23.10.24 Klaus Wachowski 

Sonntag, 29. September 2024

Am Strand

Am Strand

Wieder eine hohe Welle. Surfer und Surferin auf tosender Kultur.

Es kommt heran. Harte Brocken aus alten Gebirgen. Versteinerter Goethe in flachen Kieseln unter einem Algenteppich der Verehrung, andere, bunte schon kleiner gerollt. Schiller, Jean Paul. Der Sandstein, bröselige Romantik, Treibholz des Willens, Sand aus älteren und neueren Wichtigkeiten. Wie heißt der Fex der Heiligenverehrung, der Veräppelung der Ruhmlosen und der Promotion der Geschmacksahnungslosigkeit? Nicht anfassen!: Quallen der Wichtigkeit. 

Einer stellt hunderttausende von in Tagebüchern verlorenen Gedanken Seiten vor den Horizont der Vergangenheit. Ich habe beschlossen, mein Salzkorn dem Meer zurückzugeben und das Blubbern der faulen Fische, das Brausen der Gezeiten und die mahlenden Geräusche der Literatur weiter in mich einfließen zu lassen, weiterhin Teil der Ewigkeit. Staub aus Kohle oder Gold? 

Sie vergaßen: Staub von Sternen.

9/24 Klaus Wachowski 

Freitag, 16. August 2024

Geboren sein

 

 

 

Ich stelle mir vor,  wie es wohl ist, aus der Welt in die Welt zu kommen. Vielleicht wirst Du von einer Mutter liebend in die Arme genommen, weil sie das Wunder spürt, das Glück Liebe in einer tieferen Ebene. Vielleicht auch spürst Du den Mangel und suchst von Anfang an die Liebe in trauernder Sehnsucht.

 

Wie auch immer: das Leben sagt Dir Willkommen und: " Fühle mich, lebe mich! - Ich bin Dein ganz persönliches Abenteuer. "

 

Spürst Du auch die Dankbarkeit für das Geschenk dieses Augenblicks zwischen den beiden Räumen der Ewigkeit?

 

Du darfst fühlen und handeln und hast keine einzige Verpflichtung zu erfüllen. Leben und Chance genug.

 

Da sind also Liebe, Sehnsucht, Dankbarkeit. Sehr wahrscheinlich fühlst Du in den Menschen das Ich- noch-einmal. Weite den Blick, die Welt zu erkennen, die Dich jeden Morgen neu grüßt.

 

Und in der Not richte Deine Sehnsucht auf den Moment, in dem Du aus der Ewigkeit in die Welt kamst. Und wenn Du wieder hinaus mußt, vergiß nicht den Dank an die Liebe vom Anfang als Glück und Sehnsucht nach ihr.

 

Erleidest Du aber richtigen Verlust, halte Dir vor Augen: übrig bleibt immer: ....1! 

 

8/24

Freitag, 19. Juli 2024

Süwalien

Süwalien

 Orange und gelb leuchten die kleinen Blüten der Süwalien aus dem Grün.

 Ich habe gegossen mit  Wasser aus dem Moos-bewachsenen Sandsteinbrunnen.

 In dunklem Ton plätschernder Strahl und über der von Licht durchbroche-nen Krone des Schatten spendenden Busches das helle Zwitschern aus der Ewigkeit.

 Du wolltest mehr: pralles Leben, Sin-gen und Springen und umarmende Liebe.

Ich biete Dir dies, was das Leben mir gab und meine von Licht durchbrochene Trauer, Schatten spendende Erinnerung in Ewigkeit.

19.7.24 Klaus Wachowski 

Samstag, 6. Juli 2024

Erwartung

Erwartung  

Ich fülle den Raum der Andacht mit Erwartung. Du kommst nicht immer. Aber das Warten wartet.Es zündet eine kleine Kerze an, den Raum zu runden.

Vielleicht war da eine Zeit des Lagerfeuers, das empfing und aus der Höhle leuchtete. Aber wenn ich zurück blicke, scheint es mir mehr Sehnsucht als Wirklichkeit. 

Ich erwachte in einem Haus der Schläge und des Schimpfens.

Familien sind manchmal auch narzissti- sche Erziehungsanstalten, die von Schulen des Drills als Fortsetzung in eine Dynastie träumen. Blockwarte. Vom Lebensborn zur Eliteschule der Menschenverachtung. No Love. 

Aber hier ist der Raum der Erwartung, von Liebe und der Sehnsucht erfüllt. Das Licht einer Kerze sage Dir: Ich bin da und warte. 

Freitag, 10. Mai 2024

Gelöscht aus Tag und Traum 2003 bis 2018

Gelöscht aus Tag und Traum 2024

2003

Das letzte Einhorn ruft.

Wert der Dichtung

Zwei vor langen Zeiten gesammelte Zitate

The last unicorn

When future is memory

Eckermann/Goethe, Dichter ganz groß:

Fallende Buchstaben fotografieren - Wutrasende Koloraturen

Derwarnix 

2009

Sarrazynism

Zwei Räume, Herzen 

2010

Cechow 

rede-des-toten-christus-vom-weltgebaude

Ich weine 

Afrikanisches Zimmer

Schrumpeliger Luftballon 

Dr. Westerwellness grüßt freundlich

Mit Bischof Watschen ins Nirvana

Pythagoras, anschauliche Demonstration

Der Medizinmann 

Am Friedhof tschilpt der Frühlingsvogel

Zum Phänomen PG, Lehrer, Autor und Theatermacher 

LOB  

Schrumpeliger Luftballon 

Vor einer Moschee im Jemen

Plötzlich Ouse

Totensonntag

2011

Rückkehr

Ein Abschied

Odessa - nur kurz

Kirschgarten

Lindenbaum

Gleichheit 1. Mai

Barbie- Change

Libysche Liebe 

Trauring

Raum Lächeln

Vogel in verklingendem Tag

Staubkorn 

Uhr

Traum unter Wolken

Verputzen

9.November 2011

Betrachte dieses Herz

Weihnachtsmärchen 2010

2012 

Am Baum weinen

Mein Hähnchen

All dies

Eine Quelle bei Camporosso

Zeichnen

Wenn der Hahn kräht

Maurice 2012

Add an Extra

Tote Dichter

Jetzt Donaueschingen

Breivik verstehen mit Neulich

Wo ist Gott in der Nervenklinik                  White Bird

Cäsars Schädel, Jean Pauls Wort

Hinauf sehen                                              Ostern 2012                                                Was ist der Kontext?                              

Liebe in den Zeiten von Breivik              

Mrs. Du Valle auf 5                               Tonwertstudie

Pfingstmontag 2012

Remind

Verkannte Literatur

Zeemann wer war das noch

Ernst-Reuter

Advent 2012

Schnee kehren

2013  

Schartekenschnitzel

So begann Tag und Traum

Kunstexperte Dr. Smirc 

Dr.Smirc easy living

Frühlingsstimmen

Ewigkeit kann süchtig machen

Brassens

Vladissimo

Die Tulpe

Sinn suchen

Am Maidan der Duchoborz

2014

Opak

Café X, Antwerpen

Der Ton ist deutsch!

"Warum also soll ich weinen?" 

Zwicks Lied

Was zu tun ist,

An einem östlichen Strand

Bilanz ohne Grenzen. 

Törtchen auf Sozialarbeit

Vom Leben, ein Projekt

Die neue Saison             

Liebend den Verstand verlieren . . Begegnung mit wirklichen Menschen

Verhaltene Feier

leuchtende Wolke

Das Nest erwartet den Vogel

Lebens satt

Dr. Smirc gießt frühe Blumen

Als ich eine Wiese hinunter ging

Eine Liebe aus Pilcher 

Dr. Smirc als Cato

Leserbrief Ursula Krechel

Ich öffne das Kästlein Pessoa

Maulwurf und Ewigkeit

Warum Jean Paul lesen?

Berufspendler und Baustellentour

Eigenes

Die schöne Rhön

Die schöne Rhön, Vorlage

Nach der Lektüre Pol Pots Lächeln

Pronto Villa Palagione

Ewiger Stillstand

Neuer Tag

Blick in die Sonne

Relaxen in Pjönjang

Gute Fahrt, Eva

Dr. Warnix ist auf Herbst

Ramsen

Synagoge in Mainz

Alte Bekannte

Boris schreibt

Oktober-Traurigkeiten

Fünf verweht

Wenn es weh tut

Selbstgespräch mit Richard

Hallo Weihnachten

Weihnachtspilcher

Die neue Saison

Begegnung mit wirklichen Menschen

Verhaltene Feier

Das Nest erwartet den Vogel

Lebens satt

Dr. Smirc gießt frühe Blumen

Geburtstag Jean Paul 2014

Ostern 2014

Endstation

Was bleibt

Wozu

Dichten wollen

Stille Straße

Toom

Es reißt

Er hatte zugenommen

Wand Antwerpen

Jan Obdachlos

Ankündigung eines Ausstiegs

Sound Monarchien

An einem Bach

Herbst 2014

Achilles und die Schildkröte

Herbstanfang 2014

Das Lied von der Klangschale

Alte Geschichten

Buntes Laub

Wie war das doch?

Advent

Am Abend

Heute Ohnmacht

Another day with You

2015

Das Lächeln des Hasses

Wenn Du das Volk bist

Hallo Ich

Echt primitiv das Leben

Tod, wo ist Dein Sieg?

Dos Gardenias

Vorschlag Freundschaft

Wichtig

Ein Funke Liebe

Vorteil und Vorurteil

Neues Leben

Ausatmen

Aprilabend

Einsame Schleifen

Stein aus Stein

Religion

Simulation

Dunkler Ton

Kuantan

Glückes Spur

Herbstgeräusche

Hänschen klein

Oktober

Ich gehe unter roten Blättern

Umarmung

Ginkgo

Vergangen

2016

Traumhochzeit

Gott oder Zündkerze

Blitzartige Erkenntnis

Glücks-Fasten

Ich und Du

Grün weckt eine Ahnung

Warten auf blau

Tulpe am Abend

Tag des Verrats 2004 1.5..SPD

Blütenfarben

Pusteblume

Definition

Circles in KA

An Dich denken

Barmherzigkeit

Falsch ausgestiegen

Gedicht eines Experten

Ohnmacht

Von alt

Dr. Pädagoogle Lachöd

Wer liest mich da?

Stare 1983

Chou kou lien

Liebe             

Trippeln

Babin Jar

Reise nach Kiew

Hinw Lassiters Verwirrg

Neuer Blog Archiv

Fallendes Fühlen

Vogeltränke

Ein Kiesel

Philipp Roth schweigt

11 2016

Jahr des Hool

Eltern

Treiben

Wächter der Liebe

Domnapf

Baum im Winter

Weg hinaus

2018 

Tears go by, 

Übergang, 

Von Sorgen, 

Raum Stille, 

Vom Lieben, 

Die Burg, 

Die Eicheln fallen, 

Einmal war ich wichtig, Didion Blaue Stunden Kap 19, 

Wert und Verlust, 

Tod ist auch etwas, 

Der Ball, 

In den Wassern gehen, 

Laß, 

Gar alles nix?, 

Ein Geschenk, Hikikomorisches, 

Löcher stopfen, 

Zum Meer, 

Alter Zausel im Autogroom, 

Der Besuch, 

Zum Friedhof

Über Gedichte 2003,


Dienstag, 7. Mai 2024

Leserbrief Ursula Krechel 1996

sie hat den Langgässer-Preis auch damals schon zu Recht bekommen.

In Bezug auf den Artikel eines mundartlich knödelnden Glöckners vom 28.2.  hatte ich 1996 an die Leserbriefredaktion des Wochenblatts Alzey geschrieben:

"Glöckners Grimm zum Frauentag

        im Jahr 1996 wurde eine Dichterin mit dem Langgässer-Preis ausgezeichnet. Eine akademische Sache, die wie überall zu Wettbewerben weniger wegen eines Bedürfnisses nach Erhabenheit angebracht ist, mehr wegen dem praktischen Geldzufluß an Leute, die sich schlecht und recht mit Sprache ernähren und halt das Beste versuchen, ein Bißchen Spaß in das Leben zu bringen.

Die Diesjahresdichterin - wieder einmal besonders gut - was ich ihr gern wünsche - hat halt auch mal etwas witziges aus der erotischen Zone des Lebens versucht. Wer dichtet, weiß, daß das ebenso dazu gehört wie das Romantische, nach dem der Schöngeist lechzt, wenn er sich gerade mal von seinen Hofknicksen vor bekannten Namen ausruht. Dem Glöckner fiel glatt der Goethe aus der Hand. Wie ihm der Dialekt so aus dem offenen Mund fiel, das fand ich so lustig, daß ich gar nicht anders konnte als selbst ein Gedicht zu machen. Es soll gefallen!:





Die Dichterin dichtete spaßig von Hoden,
das fand der Glöckner von Alzey verboten;
sie griff in eine Hosengruft,
da ist der Dialekt verpufft.

Sie faßt in Verse, wo es baumelt,
peinlich berührt der Glöckner taumelt.

Er packt den Goethe, Hölderlin,
den Preis sackt ein die Dichterin.
So bimmelt lustvoll ein Duett:
ergrimmter Bart und zart Gespött.

Schöngeist auf zu Goethe blickt,
derweil die Lust von unten zwickt."



1.3.96 Klaus Wachowski

Er ließ nicht locker. Also folgte:

                                                                                                          Sonntag , 23.2.1997

Schöngeist auf zu Goethe blickt ,

derweil die Lust von unten zwickt .


so schrieb ich dem Glöckner grad übers Jahr zu seinen Animositäten bezüglich Frau Krechel .
Er konnts nicht lassen und versuchte zur Preisverleihung am 22.2.97 noch eins draufzusetzen.

dazu:

Es ist ein Unterschied , ob ein Stammtisch die Lederhose runterläßt , oder eine Lyrikerin die Lust erregter Körper einzufangen versucht . Es sind die gleichen Teile , die da baumeln . Aber was hier die Glosse beult , man fühlt sich angemacht , rollt dort als Spaß ins Leben .

Wie kommt aber eine geschwollene Romantik dazu , ausgerechnet den freien Freilingrath zu einem sauren Moralrülps zu benutzen ?



Klaus Wachowski
 


Montag, 29. April 2024

Die Zeit

Ich setze mich auf eine Bank und lasse die Zeit vergehen.

Es dauert.
...
...
Sie ist vergangen.
Jetzt will ich gehen. 

Samstag, 16. März 2024

Tauben-Gurren in Klagenfurt

Das Drama des verehrten Kindes

Freien Herzens kann ich heute sagen, daß ich Dichter bin und nicht unsäglicher Reimeschmied.

Am leichtesten war der Kampf gegen den Neid der Arrivierten. Er wirkt sich nur im Versperren des Zugangs zu finanziellen oder kommunikativen Mitteln aus. Wer's braucht...
 
Schwieriger ist Verehrung. Sie verführt zur Achtung fremder Tabus.
 
Am schlimmsten ist die ideologisch ausgebaute, von Halb-Intellektuellen geschürte, Aversion gegen alles Intellektuelle. Sie will Dich zur Selbst-Verachtung verleiten. Es herrsche Stammtisch!
Geh den eigenen Weg!

*

Ich höre den Gesang von Klagenfurt, Bachmann-Preis 2010, ich räche das Wort.
Die Methode besteht im Eindampfen aufgeblasener Sprache. Was bleibt, blitzt wie Funken glühender Seelen. Wimmelnde Spermien, vibrierende Ovarien auf der Suche nach dem verlorenen Paradies. So kann auch ich genießen.

Es gurrt

Dass dieser Mann das Wort, Liebe' statt nur wie sonstens die Schmiegsamkeit Deiner Lippen, werden die meinigen nicht und nicht die Anderen sein. So folgen den Worten eines Weisen zuweilen Farben hin und her.

Ein gewaltiges Geschwätz erhebt sich vor dem Wunder Wirklichkeit.
 
Den Spießer langweilt ja der Anblick des Himmels, wo er nicht eine Dekoration über Kirmesbuden ausbreitet. Aber diese Dichter erst: wie ernst zimmern sie an schäbigen Buden, wie geizig sparen sie an Ich und Du. Wie faul liegen sie hinter der Kasse Erfolg auf den verfallenen Bezugsscheinen auf Einsamkeit! 
 
Ein Jammer: All die lesenden Erwachsenen, die in die exotischen Hoffnungen ihrer Kindheit zurück wollen und zu Popkonzert-Preisen ein paar Teppichrollen aus der Literaturfabrik bekommen. Im Lärm des "Ich auch" der Narzißten.-

*

Taras Romanyszyns soff Pflaumenschnaps und Gottesfurcht. Der Pfarrer hatte Katholisches erhorcht. Seine Frau war nurmehr ein plötzliches Schauen bis zur Ikone. Satt war sie, Wälder, Zauber der Zigeuner und Schlafzimmer. Denn die Saat entwickelt die Ernte.

Man spekuliert auf Naddl-Geschichten am Dorfteich. Ein kleiner Narziss tritt den Senioren die Beine ab. Wellness johlt und jodelt Depressionen. Eine Kofferraumtür zu einem Hundekalb öffnet sich und sagt: aus dem Weg, Alter! 

Da vorne wippt ein Mädchen in den Abend. Das Leben fliegt in tausend Schmetterlingsflügeln um sie herum.
Was weiß das Glück?

*
Weiterleben
Ich habe die Waldwege meiner Kindheit verloren. Die Stimme, die hinter dem Dunkel einen Horizont versprach.

Ich beschwöre meine Lieben. Das Gefühl heißt Frieden. Aber gleichzeitig erhebt sich der Vogel Einsamkeit.

So warte ich auf den Sonnenstrahl.
So höre ich das Rauschen des Regens.
So treibe ich Späße mit den Narzissten vom Carneval der Wichtigkeiten.

Es wird gut, denkt der Literat ganz volltext, wo der Geist klingt, als könnten sexuelle Vorlieben völlig Bachmann lappen. 

Noch vor wenigen Monaten war Zdzary Wielkie eine blutjunge Zigeunerin im galizischen Steppenwind. In den Wäldern gab es Steinpilze, Bauern und Kultur, Wölfe und Bären.
Ja, ich erfinde und lache lauthals Klagenfurt.
*
Lesen wir:

Lästerzungen oder Züchtigungen? Eine Ungenügsamkeit gratulierte leises Schluchzen, Wimmern und Seufzen. Ja Sterne rankten um die Kopflastigkeit in ihrer ganzen Unförmigkeit.
Um den Abend wurden Umstände gekränkt und widerwortig harmlos. Warum huschte der Seelsorger in seinen Bau? Denn wohl war er genügsam und fruchtbar wie ein Hohn. Ich dachte leise vor mich hin: magisches Wissen, schockierende Idee. Das Ausbleiben aber fühlte Gedanken monströs.

Was für ein Sturkopf, murmelte Janeczko. Der Mann, der von Angst durchlöchert war, der Dorfirre, riß die Hundeleine, als hätte er einen markdurchdringenden Schrei gehört.
 
*
 
Der Klagenfurter meint keinen Preis um jeden Preis, wenn er die Russen liest. "Hochinteressant! -Aber Missbrauch": was hattest du besser und besser?
 
Erst vor wenigen Tagen träumte ich weiße Schürze und schwarzes Haar. Aber das machte keine Gedanken. Ich kam aus dem Jemen und dachte Ärztinnen, Blutbild, Nominierung, keine Ahnung. Und dort überlegte ich mir die Jurorin.  

Wenn in der Nacht Sirenen heulten, wusste man von Angst und Diagnose. Obwohl gesund, lauerte Haut und Haar, Furcht und Ewigkeit. Die Erfahrung war Erkenntnis. Immer länger hieß es Nerven Zug vor Zug.

Zugang sah ich, Falloten hörte ich. Und Gedankengut schwappte, bis Seinesgleichen die Tage der deutschsprachigen Literatur reizten. Im Vatikan beteten die Kärntner!
 
Bald trieb die Schnüfnergeschichte Reflexionen. Eine junge, intelligente und obendrein noch hübsche Kollegin mit übler Scheidungsgeschichte war künstliche Sexualität und männliche Gier am Planeten Aids. Der Frau hatte ich lässig schon raunen. Liebe ist ja wohl kaum wie eine geschlachtete Sau. Am Ende aber kriegten die beiden doch noch Sexpuppen und einen Hauptsatz Gefühl.

Nach ein paar Minuten hatten die Maunz-Laute Großes und Breites, ein einsames Waldhorn, neblig und Nebel. Man hört Beschallung, wenn der Buchfink ruft, "ein Buchfink!" . Man geht als Fuchs im Kaninchen wie Kamele im Nadelöhr. Hundertmal Füchse, Wesen der Dunkelheit, nirgendwo Schachtelhalm oder Einhorn. Irgendwo schnauben, prusten und röcheln Wildschweine eine sauteure Qualitätsdunkelheit. Audire sape!-

Da war Fruchtbarkeitswahn unter kreischenden Rentnern.

Pfarrer Karl Gniedeck predigte verkniffene Augen. Denn durch hölzerne Ermittlungsmethoden gerieten Fesselszenen in Hotelsuiten immer mehr zu groben Schnitten. Leicht hattte es der Mann wirklich nicht.

Der Abend im Blutigen Daumen verlief ungünstig, denn Kunst war eigentlich nicht interessieren. Sozusagen aus Gründen servierte die Trunksucht Würste und Tremor. Flink glitten Fingerchen mit herausgestreckter Zungenspitze in die große Aktentasche. Flink flatterten Futterale. Nasen tropften. Die Zunge hing zu den Ohren heraus. Auch rieb die Nackenhaut. Die böse Miene in einer völlig verhunzten Theateraufführung bemerkte auf einmal eine durch und durch verhunzte Theateraufführung. Aus den Augen erwähne ich nachts kein Auge. Ich hebe die Hand, trinke Wein und so weiter. Aber in eleganten Ohren bleibt es eine verhunzte Theateraufführung! Der Mond, der helle Mond warf Schluchzen und Klagen vom Firmament.
Dachse sahen aus wie dämlich platte Schnauzen unter Kirschbäumen. Ich weiß. Füchse sind doch Hunde, Wölfe und lichtscheues Gesindel. Daher, um ehrlich zu sein, ist Kreischen keine Ahnung, wenn auch hören.

Er hatte sich beim Kunsthaus in die dürren Beine, seiner zerborstenen Frau. Frauen: Frauen raunten Prinz Charles. War Camilla betrunken?- Ein großes Murmeln zündete sich alberne Zigarillos an und schaute Vermutung.
 
In gestrecktem Galopp kam ein Klo von einem Mann auf mich zu. Mit einem Clownsgesicht hob Cezanne Zwetschgen und Quitten. Hrdlicka serbelte im Unterhemd mit einem Museumsdirektor. 

Unter welchen Umständen ist Revolution ein Wasserträger der Maharajas? Und: Unter welchen Umständen werde ich komplexe Sätze worfen?

*

Dann wurde es interessant.
Manchmal verharrt der Himmelskörper und das Wasser steht im Getier. Die Nacht bricht an, die Fortsetzung. Füchse aber verhalten sich irgendwo wie Dachs und Einhorn.

Ich erwachte und sah den Regen im Wind, kraulte verträumt in den Bäumen. Schon schloss ich die Augen, schon quakte eine Radiobewohnerin Musik. Munter zögerte ich drauf los.
 
Alphörner wurden georgelt. Es roch Eier, es roch Küche. Worte hetzten die Geschichte ins Fernsehen. Ich hätte weinen können. Alphörner und Alpenglühen brezelten einen eitlen Sermon. Ich fand alles a johdi johdi joh. Die Kuhglocken und die Klöppel: so schnell und so schwer, und so still alles. Und Sennen!- A johdi johdi, die Maiandacht.

Riesenkartoffeln reizten, in der Seilbahn strickte eine Studentin, Tochter eines Taubenzüchters. Und Tauben wurden wirklich Wahrheit. Zumindest erinnere ich mich eines Gurrens.
Jeder von uns hat Team. Wir nennen Entscheider entschieden. Ralf weiß noch Rechen und Schiffchen. Ein Kräftemessen in der Schulpause, dann schnell die Faust geballt, und stundenlange Elogen werden Stunde.
 
Behalte Dein Ziel, mein Fluchtversuch! 

Der Wille, das ist ein Mensch, Junge. Der Umgang mit dem eigenen Willen habe Freiheit, und könne gleichzeitig Bier- und Brauseflaschen. Man habe Berlin, Hohenschönhausen, Knast, und Stasi. Genau, man habe einen Viehwaggon. So sei Willen brechen. Jetzt verstehst du vielleicht später. Leise und lange DDR.

Vor solcherart monadischem Unbehagen, das auf dem Reißbrett der Nazis entstand, sind alle Wucherungen ein Irrtum! Die schönen Namen zwenkten sich in eine bittere Pointe und mir wurde ganz Schaumschwester, ja Lady Gaga. Sie wollte nicht auf den Höllenritt, egal wie Schweiß und Stirn gen Himmel lechzten. Bauern tanzten satte und fette Verzauberung. Stille ward Wodkas wirre Bedeutung.
 
Als Junge im Kindergartenalter kritzelte ich Papier. Schreiben erfüllte mich. Superb entwarf ich, kopierte und verkaufte.  Akt lockte und Rätsel. Ein Stift war Bild, aber kein Bild. Ich rechnete Erregen, beherrschte jeden Verssprung, ja, ich kannte Erheblichkeit. Es fühlte sich an wie wichtig. Aber wer hat mir nun die deutschsprachige Literatur absolut sinnlos? Auf Facebook schreibt eine Deutschprüfung Bachmannnachrichten.

An Sonntagen fuhren wir mit des alten Vaters Klagen furt. Und als er Landeskrankenhaus, las ich Bambi. Tante Nervenheilanstalt war nicht mehr ganz richtig im Kopf. Die Dame und das Bachmann-Zeug erwähne ich trotzdem gratulieren.
 
Eilig, eilig musste er seinen Kopf an Busen betten. Die Aktentasche war geleert und Fehler, Fehler! In der Redaktion murrten die Damen, fuhr ich mit offenem Hemd nach Mainz.
 
Plötzlich kamen die Falotten. Ich erkannte meinen ersten Dachs, größer als ein Vogel, aber kleiner als ein Wildschwein, dicklich und dämlich.
 
Die Treppe stieg wie ein Gamsbock und bekam die seltsame Lust, sich in einen Köter zu wälzen. Was verpasste der Wirt, der Teller von einem Berg? Wenn ihn die Wurst schlagartig, ganz schlagartig reizte, kam ein schrecklicher Gedanke. Wenn er aber schöne Augen warf, schmiegte ihm manchmal jemand Wonne. Da drückte er große Ohren und lange Zähne. Freude legte Angeln, kam aber etwas zu ethno-verschroben.

Es war eine Piepsklangwand. Man hörte Düsenjets, kreischender Rentner Beschallung, aber leider, wenn der Buchfink rief, oh, auch einen Buchfink!-

Die Hebamme Lula Timofjejew sah einen Raben, sah Kühe und grausame Gesichter auf der Waldwiese. Obwohl ich hinein- und herausschlüpfte, lag keine Feier in ihrem Lächeln.
 
Vergnatzter Schlaf der Gerechten. Ich kann ja nachts schnell Curryhuhn. Aber Stagnation bescheuerte ein Hin- und Her. Man führt so wenig, nennt Vertreter nicht Saftsäcke und Teufelsleugner.
 
Selten war ich Geist und Existenzen, überall Frauen, Gelassenheit und Schönheit. Reizwäsche konnte ich immer. Die Antwort blieb Playboy. Mittäter der Eigenart hatten mich in die natürlichste Sache der Welt: Manuskripte und beinahe schon legendär.

*

Bernd Brüning packt aus. "Du schreibst Roman und Produkt, ich aber beneide die Wespentaille."
Ganz offensichtlich las er Rücken, die letzte Wahrheit. Nun steht noch immer der Name lässig wie eine Marotte, eine Geste, ja wirklich elegant und schwarz. Am Schluss als Einziger mit dem Bachmannpreis behaust, soll man nicht und muss man nicht.

Denn wir alle wollen Jahrtausend, Grab und Theater: Wir wissen nie, aber wir sehen Denk.
Schließlich verebben Stille und Kratzfüße im ruhigen Gleichmaß einen Ton wir Gurren.  

 KW  05.10.10

Mittwoch, 14. Februar 2024

Kinder schlagen im Nirwana

 

Mit Bischof Watschn ins Nirvana

 aus 2004

 

Wie? Janosch will nicht mehr schreiben? Zwitschern die Vögel nicht mehr?

Schade.- Herr Popov kann auf Bäume fliegen! Eigentlich wollten wir und den Lehrer Birkenreisig vorknöpfen. Die Schüler sind groß. Auch er will ja von Stöckchen und Teppichklopfern nichts mehr wissen.

Na denn. Wir klopfen an der Tür zum Nirvana bei einer anderen „Heiligkeit“, dem Dalai Lama. Er lächelt ganz Avalokiteshwara, der Jesus unter den Buddhas, die keine Götter glauben. Ich glaube nicht Nirvana. Aber wo keine Nächstenliebe ist, ist Mitleid kein schlechter Ersatz. Der Teppichklopfer ruft zur Ordnung: “ Gott nicht anlügen!“

Wir gehen erst mal hinein und schauen uns um. Der Vater von Georg Glaser zieht den Gürtel aus und schlägt seinen Sohn blutig. Millionen von Söhnen erhalten Ohrwatschen, Kopfnüsse, Faust- und Stockschläge. Später sagen sie als Lehrer, Polizist, Priester, Richter, Vater und Arzt: „Ist doch nicht schlimm!“

Bischof Watschn sagt: „Sieh doch selber: das war doch ganz normal!“

Ein goldener Bischofsring glänzt unter dem Seufzen des Gekreuzigten. Der Metropolit von Kursk, der Imam von Ghom, der Priester von Nymwegen und der Hohepriester von Naharija schütteln den Kopf über so viel Scheinheiligkeit. Die Veilchen blühen in die Herbstzeitlosigkeit.

Ich frage nicht, wie wütend Du warst, wo Du jetzt so weise Fragen erörterst. Ich frage ja nicht, wieviel Gläubigen Du den Glauben ausgewatscht hast. Ich frage Dich, wie schlapp Dein Selbstbewußtsein ist, daß Du Mensch und Gott anlügen mußtest. Der Mißbrauch von Macht zur Demütigung der Menschen, Geschwister Jesu, ist doch nicht geringer als der Mißbrauch zur Befriedigung eines verbotenen Triebes.

Wieviel Ave Maria hast Du für die Watschn gebetet, wie viele für die Lüge? Ob Gott Dir noch etwas glaubt?

Das Nirvana zeigt sich als Trugbild aus den Wünschen einer Moral des Unmöglichen. Es löst sich auf, als der Weihrauch der Verehrung der heiligen Köpfe verfliegt. Es zeigt sich die Welt und Gott als Mensch. Er fragt: „ Warum liebst Du Deinen Nächsten so wenig?“ Watschn zieht den Bischofsring an und bietet Dir den Finger zum Kuß.

ich bin evangelisch, brauche aus keiner Kirche auszutreten. Wenn ich an die Prügelzeiten zurückdenke, habe ich keine Lust, nach Compostella zu wandern. Rom bebt unter den Unerschütterlichkeiten des Scheinheiligen. Gott wünscht sich ein Bißchen mehr Avalokiteshwara. Ob in Falten eine ehrliche Haut sich straffen kann? Oder ist Rom provinzselig geworden: Harte Schale, weiches Hirn?

-Apropos Tibet: Es gibt ein Verbrechen an der Freiheit. Aber keinen „kulturellen Völkermord“.

 

Stock und Teppichklopfer jagen über die Frühlingswiesen der Erinnerung. Hilf Janosch, Weihrauch zu ertragen!

 

ca. 2004

Erinnerung an den Waldspaziergang, an X

Wir können nicht mehr übereinander reden. Was fühltest Du, als Du vor mir auf dem Weg hinaus in den Wald Du sprangst? Vom Weg ab hinein in d...