Freitag, 8. Mai 2020

Garten und Liebe

Der Rabe ruft, die Spatzen tschilpen aus allen Gärten. Ich sehe Rot. Ich sehe dunkles Lila. Ich sehe Orange in Weiß. Eine Taube lölt.

Die weißen Krönchen um die dunklen Samenstände hoch über den Blättern des Sauerampfers.

Warum erzähle ich davon.
Ich erzähle nicht, ich singe davon - weil: ich singe und gern. Wenn die Welt mir einen schönen Tag ins Herz schüttet.

Starker Duft des Weißdorn.

Ich verstehe nicht "ACAB". Du weißt, dass es nicht stimmt! Würdest du gerne töten oder Tote sehen? Ich nicht.

Vor dem Alpha und nach dem Omega ist Zeit und Raum. Du möchtest Deinen Hass dagegen vorbringen. Da stehen zwei bei einander und reden.

Herz gilt. Liebe gilt. Frieden und Streit gelten. "ACAB", was soll das?

Es gibt Essen auf Rädern, Rabenfedern, Vögel, die aus Nestern fallen, Leiden in uns allen.

Der Rabe ruft, die Spatzen tschilpen aus allen Gärten. Die Sonne scheint irgendwo über dem Regenbogen.

In der Karl- Friedrich-Kirche schließe ich die Augen. Über mir der Raum. Auch unter mir kann ich mir Unendlichkeit vorstellen. Der Raum ist voll Stille und Kerzenduft. Ein Spatz tschilpt von draußen, ab und zu fern das Geräusch von Autos.

Ob Christus auferstanden ist? Ich glaube daran, dass er gestorben ist, wie auch wir sterben werden. Aber seine Worte und der Sinn darin helfen mir, daran zu glauben, daß es so etwas Gutes, wenn auch Schwaches wie Gott als Liebe zum Nächsten in der Welt gibt.

Wir leben in der Ewigkeit. Ein Mal! Grund genug für Dank.
Und Liebe? Doppelter Grund.

8.5.2020

Montag, 30. März 2020

corona

Was mir aufgeht, als ich meinen News -letter aus anderen Gründen einstelle: in Zeiten von Krieg und Plage gibt es keine Literatur von kritischen Leuten.

Es scheint, daß mit der Freiheit auch das Denken aufhört. 

Jeder und jede schreiben jetzt Wichtigkeit. Zur Beschränkung von Intelligenz durch Beziehung kommt die durch produzierte Langeweile hinzu. Das Denken erleidet den heftigsten Rückschlag. 

Dienstag, 10. März 2020

Am Spültisch

Ja, da war der Mond,
Ich wollte trinken,
Versinken,
Und da steht das Geschirr.

Da ist Lippenstift am Glas.
Ja, ich sehe hinaus,
Hoch oben der Mond,
In der Vase die Narzissen.

Nein, es ist nicht vergessen!
Bin ich allein
Steht im Dunkel der Mond.

Ja, pathetisch! Pathetisch! 
Ich trinke mit Dir.
Im Geschirr noch
Suche ich Berührung.

9.3.2020

Montag, 28. Januar 2019

Windrad in der Erde

Ein Windrädchen aus Plastik,
ja aus durchsichtigem Plastik
mit kleinen roten Tupfen
dreht sich seit letztem Sommer
unermüdlich durch die Zeit.

Ich träume Schatten der Erinnerung.
Die Zeit ist vorangeschritten,
der Schmerz lässt warten.

Das Windrad dreht sich. Ich rauche auf Dich.
Es war doch schön! Heute verstehe ich weniger
als noch vor einem Jahr.

Es dreht sich durch Regen und Schnee.
Ich spürte Deine Umarmung, Du meine.

Ja, ja: jeder hatte sein Leben.
Aber gestern blühte in uns beiden.

Lass uns auf das Windrad schauen.
Es dreht sich in unserem Teil der Ewigkeit.

Klaus Wachowski 28.1.2019

Mittwoch, 14. November 2018

Raum Leben

Raum Leben

Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Das Land ist bereitet. Ich stehe auf und gehe meinen Weg. Hinter mir schließt sich das Blätterdach. 

Vorbei an Angst, Glück und Sehnsucht der Kindheit.  Vorbei an Angst, Glück und Sehnsucht der Kindheit meiner Kinder. Ich hoffe, daß ihnen heller war. 
 
Verlust hat die Erde aufgerissen. Erinnerungen breiten ihr Grün über der Tiefe. Lianen, gewaltige Baumstämme, Riesenfarne. Aber die Sonne dringt durch das Laub. Schreie von Affe und Kakadu. 

Ich weiß schon: da lauert die Katze und weiter hinten sammeln sich Wölfe. Aber jetzt ist Tag, jetzt ist Weg. 

Ich denke an Dich. Heute Abend feiern wir Begegnung in Wort und Berührung. 

So Gott will. 

Ich sehe auf zu den Bergen. Von wo kommt Hilfe? 

Die Sonne scheint. 
Oder regnet es Traurigkeit? 

Ich gehe in der Welt. Ich bin in der Liebe. 

Amen.

Raum des Friedens 2003

Geschrieben 2003, anlässlich der Kriegsverbrechen Putins, Netanjahus und der Menschenhasser Orban und der Neuauflage Christlich Sozialer Unb...