Sonntag, 9. November 2025

Stadtbild Aleppo Sonnenuntergang

Stadtbild Aleppo.

Sonnenuntergang.

Die Sonne sinkt über der Altstadt. Staub liegt in der Luft. Tariq humpelt durch die Gasse. Er ist kaum zehn  wie Zaynab neben ihm. Sie stützt sich auf einen  Metallstab. Der linke Fuß ist bandagiert.

Sie gehen durch das Nichts.

„Es ist leer“, sagt Zaynab. Sie schaut dorthin, wo die Bäckerei war. „Aber es ist eine ehrliche Leere. Anders als in Brilon.“

Tariq sieht die wenigen Steinbögen, die noch schief über den Weg hängen. „Brilon, sauberes Fachwerk“, sagt Tariq. „Wir liefen über den Platz. Sie sahen uns an. Mit diesen Blicken.“

„Ja“, sagt Zaynab leise. „Kalt. Wir passten nicht in das saubere Bild. Ich weiß nicht, was schlimmer ist. Diese Wunde. Oder das Gefühl, dort draußen zu sein, obwohl man mitten in der Stadt ist.“

Sie bleiben stehen. Eine halbe Wand.

„Sie reden dort viel“, sagte Tariq. „Über neue Tore und Gebäude. Schlechte Laune über alles.“ Hier aber Zerstörung. „ Wir haben keine Wahl.“.

„Mag sein“, sagt Zaynab. „Ich schleppe das Bein noch bis zur Ecke. Ich hoffe, der Wind gibt heute nacht Ruhe.“

Sie gehen weiter. Zwei kleine Schatten in der Dunkelheit.

Nach meiner Anweisung von Gemini gefertigt.               11/Klaus Wachowski

Samstag, 1. November 2025

Vor der Fahrt

Im Haus des Jähzorns rast die Wut
und hoch vom Turm schreit irrer Wahn.
Die Angst duckt sich in tiefe Winkel,
Du gehst hinaus,
schließt hinter Dir die Tür.

Die Sonne öffnet weit den Horizont.
Komm und steh auf,
die Freunde gehn zu Tisch
und Lieb und Hoffnung
hissen weiße Segel.




Willkommen, anläßlich Stadtbild-Kollem

Allerheiligen 2025 Klaus Wachowski 

Freitag, 5. September 2025

Die Kerze

 

 

Michaelskirche Fulda

 

In einer der ältesten Kirchen habe ich eine Kerze für Dich entzündet.

Ich glaube keinen Hokuspokus,

aber der Gedanke flackert durch den Tag.

 

Es ist Herbst und schon krächzen die Raben in die Stille.

Die Straßenbahn kreischt und quietscht.

 

Der Gedanke flackert wieder durch den Tag

9/25 Klaus Wachowski

Ich hätte gerne so geschrieben,

dass man sich an meinen Gedanken eine Selbstgedrehte hätte anzünden können.

Sonntag, 10. August 2025

Raum des Friedens 2003

Geschrieben 2003, anlässlich der Kriegsverbrechen Putins, Netanjahus und der Menschenhasser Orban und der Neuauflage Christlich Sozialer Unbarmherzigkeit aus Bayerns Stammtischen neu vertont 2025

Raum des Friedens

Dunkles Pflaster, über das ein leises Scharren zieht von Schuhen schmal und breit, und sich verliert. Dunkler Himmel, Schaufenster in die Unendlichkeit der Seele. Ist Schlaf Deine Botschaft? Ist es Tod? Ist es das Unbegreifliche, das in den Worten eines geliebten Menschen
nachklingt: Leb wohl und Willkommen?

Ein Hauflein Herangewehter. In den Lichtern der Kerzen brennt ihre Hoffnung, dass Liebe unter den Menschen sei und Freundschaft. Dass die Schaufenster am Rande des Platzes wieder die Kraft gewönnen, den Hassverliebten Lust
auf Genuss zu machen, Überdruss am süßlichen Parfum der Gewalt.

Ein Baldachin von Kirchenliedern, Bekenntnissen, Gedichten, Träumen der Angst und der Hoffnung wölbt sich
über uns und über dem Weinen von unsichtbaren Kindemn, zum Sterben ausgewählt von einer vom Ruhm geblendeten Arroganz, fir die das Leben der Film zu ihrer Rolle ist.

Ach Freunde! Muss Leben sterben für Herrschaft und die Faszination der Ängstlichen, wenn jene einen Kanister Hass mehr in die Flammen gießt?

Aber schon gleiten unsere Gedanken ab in die Gullys des Alltags von Zuschauern. Halt ein, Bruder, Schwester: Sieh! Das bist Du!!

Lass Dich nicht hier liegen unter brechenden Dächemn, sterbenden Lieben! Lass hier Leben, Hoffung nicht am Schmerz verzweifeln! Lass Deinen Blick nicht brechen, nicht den Kreis von
Menschen, so schwach gehalten von den
Worten Friede, Peace, Shalom.

Ich breite die schweren Flügel meiner Hoffnung über meine Schwäche, Deine Zerbrechlichkeit, Tochter, Sohn des
Menschen. Ein Augenzwinkern und ein kaltes Herz genügen, Dich zu töten, eine Welt zu vernichten.

Dunkles Pflaster unter dunklem Himmel: Was ist der Ton dieses Kreises? Lass uns singen, reden, schweigen; weben ein zitterndes Netz von Frieden.

Die Finger von Männern sind oft zu dick.


Dienstag, 10. Juni 2025

läutet das Herz

  

Das Herz, es läutet hingemähten Tag

in die Liebe, vom Regen gepeitscht.


 Alzey, 29.04.06 an Else Lasker Schüler

Klaus Wachowski

Gedanken zu 5 Stationen und Räumen des Lebens

 1.          Leben   Die Küche kehren. Wovon die Krümel sind. Wie es geht, wenn sie zur Schaufel kommen, wie in den Müll. Was wir vom Lebe...