Freitag, 5. September 2025

Die Kerze

 

 

Michaelskirche Fulda

 

In einer der ältesten Kirchen habe ich eine Kerze für Dich entzündet.

Ich glaube keinen Hokuspokus,

aber der Gedanke flackert durch den Tag.

 

Es ist Herbst und schon krächzen die Raben in die Stille.

Die Straßenbahn kreischt und quietscht.

 

Der Gedanke flackert wieder durch den Tag

9/25 Klaus Wachowski

Ich hätte gerne so geschrieben,

dass man sich an meinen Gedanken eine Selbstgedrehte hätte anzünden können.

Sonntag, 10. August 2025

Raum des Friedens 2003

Geschrieben 2003, anlässlich der Kriegsverbrechen Putins, Netanjahus und der Menschenhasser Orban und der Neuauflage Christlich Sozialer Unbarmherzigkeit aus Bayerns Stammtischen neu vertont 2025

Raum des Friedens

Dunkles Pflaster, über das ein leises Scharren zieht von Schuhen schmal und breit, und sich verliert. Dunkler Himmel, Schaufenster in die Unendlichkeit der Seele. Ist Schlaf Deine Botschaft? Ist es Tod? Ist es das Unbegreifliche, das in den Worten eines geliebten Menschen
nachklingt: Leb wohl und Willkommen?

Ein Hauflein Herangewehter. In den Lichtern der Kerzen brennt ihre Hoffnung, dass Liebe unter den Menschen sei und Freundschaft. Dass die Schaufenster am Rande des Platzes wieder die Kraft gewönnen, den Hassverliebten Lust
auf Genuss zu machen, Überdruss am süßlichen Parfum der Gewalt.

Ein Baldachin von Kirchenliedern, Bekenntnissen, Gedichten, Träumen der Angst und der Hoffnung wölbt sich
über uns und über dem Weinen von unsichtbaren Kindemn, zum Sterben ausgewählt von einer vom Ruhm geblendeten Arroganz, fir die das Leben der Film zu ihrer Rolle ist.

Ach Freunde! Muss Leben sterben für Herrschaft und die Faszination der Ängstlichen, wenn jene einen Kanister Hass mehr in die Flammen gießt?

Aber schon gleiten unsere Gedanken ab in die Gullys des Alltags von Zuschauern. Halt ein, Bruder, Schwester: Sieh! Das bist Du!!

Lass Dich nicht hier liegen unter brechenden Dächemn, sterbenden Lieben! Lass hier Leben, Hoffung nicht am Schmerz verzweifeln! Lass Deinen Blick nicht brechen, nicht den Kreis von
Menschen, so schwach gehalten von den
Worten Friede, Peace, Shalom.

Ich breite die schweren Flügel meiner Hoffnung über meine Schwäche, Deine Zerbrechlichkeit, Tochter, Sohn des
Menschen. Ein Augenzwinkern und ein kaltes Herz genügen, Dich zu töten, eine Welt zu vernichten.

Dunkles Pflaster unter dunklem Himmel: Was ist der Ton dieses Kreises? Lass uns singen, reden, schweigen; weben ein zitterndes Netz von Frieden.

Die Finger von Männern sind oft zu dick.


Dienstag, 10. Juni 2025

läutet das Herz

  

Das Herz, es läutet hingemähten Tag

in die Liebe, vom Regen gepeitscht.

 Alzey, 29.04.06 an Else Lasker Schüler

Klaus Wachowski

Sonntag, 16. Februar 2025

Ruhm der Schneeflocke

Ruhm

Ich gehe auf den Balkon und sehe eine Schneeflocke fallen. Sie wird sicher berühmt unter ihren Nachfolgerinnen. Sie wurde gesehen.

Das Ich, das Dir ein Du war, ist so wenig da wie in der Zeit vor der Geburt aus zwei  "Aggregatszuständen".

Eine kleine Bewegung in der Luft. Das Lied der Meise, schon versunken in den Tiefen meiner Erinnerungen. Wie der zurückkehrende Regentropfen im Meer. Irgendwo da drinnen bewegt es etwas weiter. Unmerklich, aber es bewegt.

Der Gedanke an Verlust und Gebliebenes erzeugt Schmerz, Freude, auch Dankbarkeit. Das werde auch ich sein: Eine unmerkliche Regung in den Unendlichkeiten des Raums und der Ewigkeit, ein Fragezeichen in Deiner Erinnerung.

Aber ich war, bin... und in Deiner Erinnerung wird meine Spur eine kleine Falte werfen wie Du in meiner. Wir werden bleiben, bis auch der  andere Teil zurück-kehrt. Das Wunder Liebe. Schön genug.-

Es rülpst. Ein Nobelpreis aus unsäglichem Ehrgeiz knarzt vorbei. Versinkend wie meine Lieder. Ein Vance vom Ego eines Putin lacht in den ausgelöschten Namen eines Pharao. Aus dem Eselsohr eines aus dem Wüstensand ragenden Lexikons.-

Wir aber hatten und haben die Liebe.


Samstag, 1. Februar 2025

True colors 5

True colors 5

Szene bei wounded knee

Der alte Cherokee zieht sein canoe an Land und versorgt die Wunde mit Schilfblättern. Ein verwirrtes wildes und ein verstörtes sanftes Kind gehen den Hügel hoch, zurück ins Dorf. Dahinter ein tapferer Junge.

Das Lied "true colors", gesungen von Vanessa Redgrave, steigt die Kehle hoch. Er summt es der alten Zeit nach, kämpft mit den Tränen.

Ein nach dem herein fließenden Frühling duftender Wind lässt die letzten Herbstblätter über das Gras tanzen. Heller und weiter blauer Himmel, von weißen Wolken besegelt. Dies ist ein erster Sonnentag. Vielleicht wird es doch wieder ein schönes Jahr.

Er sammelt ein paar Zweige, macht ein Feuerchen an und legt das Bein hoch. Dann zieht er am Joint Erinnerung noch etwas Kraft und schläft ein. Die untere Spitze des abnehmen-den Monds zeigt auf die Venus. 

Die Kerze

    Michaelskirche Fulda   In einer der ältesten Kirchen habe ich eine Kerze für Dich entzündet. Ich glaube keinen Hokuspokus, abe...