Donnerstag, 22. Dezember 2016

Orientierung

Orientierung

Hinter mir das Morgen.

Aus der Erinnerung steigen
entfärbte Farben,
verwehender Duft,
Menschen mit ungerichtetem Blick.

Abendrot und
Wolken aus Schmetterlingsflügeln.

Es ist nicht Traum,
und Leben nicht ganz.

Es schwebt herauf,
und in der Luft ein Zittern.

Klaus Wachowski  22.12.16

Freitag, 3. Juni 2016

Durch Gottes Straßen gehen

Durch Gottes Straßen gehen
Selbstverständlich von Menschen verbaut. Was uns geschah, er hat es nicht verhindert. Oder sie, es. Wie sollte er/sie/es das können? Er/sie/es wollte es - nicht!!
Das glaube ich. Er/sie/es ist Mensch geworden, verzweifelt. Ruft von Mensch zu Mensch: all You need is love! Wer schwatzt von Allmacht? Braucht es das?
Ein Netz von Amselliedern atmet über der Rheinebene. Es braucht nicht Kunst, um Glück zu fühlen.
Eine Gewaltphysiognomie, gewaltig fett und Bier, ein Knast von Burkha. In der Stadt! War die Stadt nicht Gebiet der Freien?
Ein "Freund" belehrt mich, was ich zu fühlen hätte. Eine Erinnerung spricht von Verrat der Freundschaft an den Profit, eine andere von dem an eine Ich-Erektion. Die brechenden Schreie des Narziß zur Nacht: "Vater, Vater! Mein Beifall!" Jetzt gibt's Schlabberteig vom Sloterdijk. 
Und aus dem kleinen Park am Denkmal des wishful thinking webt Stimme auf Stimme an der Freude. Hast Du gesehen, wie die Gräser sich wiegen, wie die Samen der Bäume einsinken? Mein Kind, setze Dich in die Aufmerksamkeit.
Sind da noch Gottes Straßen? Auch Helge Obdachlos glaubte ihn nicht. Aber den Menschen. So tue ich. Wie steht es im Johannes? "Du glaubst nicht an den Bruder, den Du siehst. Wie willst Du Gott glauben, den Du nicht siehst?"
Holunder duftet, eine gelbe Rose duftet. Die Liebe und der Mensch. Niemand muß glauben, was ich nicht leugnen kann.
Karlsruhe, den 3.6. 2016                 Klaus Wachowski

Mittwoch, 20. April 2016

Walking the time

To walk the time 

Weiße Blüten des Weißdorn. Es duftet. Hellgrün durchleuchtetes Gras. Die Winterdepression war nicht faul und hat guten Samen gelegt. Dreimal kräftig leuchtender Löwenzahn hell in meiner Seele Raum.

Es zwitschert Gespräche, es rauschen die Reifen der Behindertenbusse. Feierabend! Sie kommen mir entgegen, sehen ins Licht. Sie gehen vor mir, von Licht umflossen. Unter Menschen fühle ich mich wohl.

Wir gehen durch die Zeit. Der Tag lässt uns noch einige Stunden.

Ein Kinderfahrrad ist kaputt. Der große Bruder legt die Kette wieder auf, Öl färbt seine Finger schwarz. Wovon sie wohl so angeregt sprechen? Es könnte Türkisch oder Kurdisch sein. Es klingt freundlich und ernst.

Ein schmaler Wasserlauf begleitet mich plätschernd. Was ist dieser Tag? Es fließt.

Geh ein Stück mit ins Nichtwichtig. Es ist nur die Zeit.

*

Über das Alter sprechen

Die Stabilität des Knochengerüsts verlieren, die Kraft in den Muskeln, die Festigkeit der Gedankentextur.

Was man noch alles tun kann. Was nicht mehr.

Wer soll einst über mich bestimmen dürfen?
Wäre Exit nicht auch ein Weg?

Wohin geht die Sehnsucht?
Ist sie schon von der Selbstbescheidung angefault?

Gibt es eine Wichtigkeit nach dem Fall der Wichtigkeiten?
Hält Liebe, was sie begeistert versprach?

Wieder singen die Vögel den Frühling als sei kein Herbst.
Ich liebe es ohne Pathos.
Ein Mandarineneis mit einem Lächeln von Dir
wäre jetzt nicht schlecht.

20.4.

Erinnerung an den Waldspaziergang, an X

Wir können nicht mehr übereinander reden. Was fühltest Du, als Du vor mir auf dem Weg hinaus in den Wald Du sprangst? Vom Weg ab hinein in d...