Sonntag, 7. Februar 2016

Blitzartige Erkenntnisse des bekannten Besserwissers Dr. Smirc



„Bitte nicht in den Blitz blicken!
Vor dem Gewitter wird der Tag zur Nacht. Schon das müsste Dir zu denken geben. Es ist eben nicht der Tag, nur eine Episode des Schreckens. Es ist nicht die Existenz noch die Wahrheit über die Existenz. Und der nun hereinfahrende Blitz ist nicht die wahre Wirklichkeit über das Ewige, sei der darauf folgende Donner auch unerträglich laut.
Er zeigt den Raum erfüllt von grell leuchtenden Gegenständen und bizarren Schatten. Bizarr ist faszinierend. Aber Du kannst Gewitter nicht leben. Es hat seine schreckliche Schönheit und seine Wahrheit für das in die Zeit eingebrannte Bild dieses Augenblicks.
Du hast die andere Seite der Wahrheit erfahren. Nebel, Regen, unbarmherzige Sonne. Aber doch auch Frühling und alles und alles.-
Auch die Angst hat Gewalt. Selbst Gläubige beginnen zu beten. Erschauere, verstecke Dich. Wenn Du nicht getroffen wirst, wird das andere, weitere, wirkliche Leben zurückkehren. Und Du wirst es vergessen als einen Alptraum.
Aber schaue nicht in den Blitz! Du wirst erblinden und das Leben wird seine Farben verlieren.
Ich wurde getroffen und habe überlebt. Ich habe in den Blitz gesehen und ein schwarzer Schleier liegt über dem Grau und über den Farben des Lebens.
Ich kann und will diesen Blitz nicht vergessen. Aber ich will auch diesen Frühling als richtigen Frühling erleben. Mit den Farben und dem Grau dieses Frühlings und aller Frühlinge nach und vor dem Gewitter.“

Dr. Warnix, Psychologie und toll geschminkter Rüsseldorfer Dosenmontagszug, muss wieder einmal eigene Meinung vortragen:
"Doof bin ich nicht. Du redest vom Schmerz. Ist er nicht vielleicht die dunkle Seite des Spiegelbilds von der konzentrierten Freude, die Du eben verloren hast? Ich denke, Du kannst ihn auch auflösen in den Wassern der Trauer. Das gibt einen bitteren Tee. Ich wette: er heilt. "

Gott sagt:" Weiss nicht." und gibt ein grünes Ostern aus. Dr. Smirc hofft: ohne Gewitter.
5.2.2016

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