Sonntag, 1. März 2015

Ein Funke Liebe

Leonard Cohen, ich glaube in seinen Ten new songs, hat mir dieses Bild wieder nahe gebracht. In einem dunklen Raum sehen wir Licht aus einer Spalte eindringen.

Tausende von Sonnenstäubchen blinken darin auf, sinken, steigen, versinken wieder im Dunkel.

So schien mir mein Leben aus dem Dunkel ins Licht zu tauchen und wieder zu versinken. Aber bin ich denn so ein Staub von Sternen?

Dr. Smirc schlägt eine andere Deutung vor. Warum sollte das Ich das Staubkorn und nicht etwa die Quelle des Lichts sein? Die Antwort findet er in der Vergänglichkeit des Ich. Smirc schlägt daher vor, das kurze Aufleuchten des Ich im Körper des Menschen mit dem kurzen Aufleuchten des Lichts am Körper des Staubkorns gleich zu setzen.

Die Sichtbarkeit hängt ja weder am Licht noch am Staub allein, sondern am Zusammentreffen der Beiden. Licht und Materie haben Unvergänglichkeit.

Vergänglich aber sichtbar ist das Aufeinandertreffen der beiden Formen des Lebens.
Und so mache erst das individuelle Leben Größe, Schönheit und Wunder des Lebens sichtbar, und so sei auch es an Vergänglichkeit geknüpft.

So würden immer Staub sein und Licht, und nichts weiße darauf hin,  dass Bewegung und Begegnung von Staub und Licht je aufhörten oder begonnen hätten. Und nur insofern könne er sich so etwas wie Wiedergeburt vorstellen: immer wieder werde Staub aufleuchten, wenn Licht durch den Spalt der Tür falle. Wir beide sind Aufleuchten von Staub. Und wir erhoffen mehr Licht und ewiges. Aber wir erlöschen.

Dr. Warnix:"Ruhig, Jacko, nur ruhig! - Klingt ja alles ganz gut.  Aber was wäre doch all dies Wunder des Seins - a l l e i n e? Es wäre wie nichtsein. Ich bin gern allein und habe eine Distanz zu Menschen wie ein Frühlingsvogel. Aber was ist der schönste Frühlingsgesang ohne die tausend Stimmen der anderen?!"

Gott nimmt heute einen Sambuca. Ein interessantes Bild. Ein Buddhist kann damit ganz zufrieden sein. Aber wo komme ich vor? Heisst es nicht, ich sei allgegenwärtig? Dann wäre ich also zugleich Staub, Licht und Funke. Aber ich bin doch auch Betrachter, und genieße und leide. Und verzeihe.

1.3.15

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