Sonntag, 7. September 2014

An einem Bach

Ein Kind sitzt am künstlichen Wasserlauf und betrachtet die auf und ab tanzenden blauen Lichtschlingen im Wasser. Eine hohe Mauer, Sonne, hoher blauer Himmel, ein Rasenstück. So ist das Leben der Virginia, der Anne Sexton und all der anderen Kinder des Erstaunens. Mehr ist nicht nötig.

Die Zeit vergeht nicht, so lange das Leben währt. Zeit und Ewigkeit gehen ineinander auf. Natürlich weiß sie auch, daß leben heißt sterben müssen. Die Zeit steht. Die Wellen blitzen, verworrene Geschichten steigen auf. Träume-

Ein schwarzer Schatten richtet sich auf hinter dem Rücken des Kindes. Für uns erscheint es so, als erreiche er den Himmel. Wir möchten sie warnen. Aber unsere Stimmen bleiben stumm. Ist es der Tod?

Es ist das Sterbenmüssen.

Virginia oder Anne achten nicht auf uns. Ihre Worte lösen sich auf in einem strahlenden, blauen Himmel.

Was haben nun wir, die Menschen der Welt, von ihnen?
So groß wie Fachleute tun ist die Entfernung zu den sich Verlierenden nicht. Wenn wir ihre Worte lesen, erfahren wir unmittelbar dieses Eintauchen in einen Traum. Wir wechseln in die Innenwelt, aus dem Bescheidwissen, das so wichtig für das Überleben und die Erleichterung vom Leben ist, in das Staunen, vor dem alle Wirklichkeit eine andere tiefe Bedeutung erhält. Deshalb geben wir einen ganzen Jahrgang der Fuzzy-Literatur von Buchpreisen und mehr hin, wenn uns zufälligerweise ein paar Sätze aus einem solchen Nachlass auftauchen.

Ist es Dope, ein Raum von Egomanie, Narzissmus, Autismus, Psychose?

Wozu soll eine Antwort auf diese Frage gut sein? Sie machen das Echo der Ewigkeit im Augenblick hörbar. Wir staunen über -
Wellen.
7.9.14

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