Mittwoch, 30. Juli 2014

**Wand Antwerpen


Roter Backstein, dunkelroter Backstein, hellroter Backstein.
Graue Fuge, grünes Gras.
Die gelbe Blüte Sonnenstrahl.
Der hohe Himmel ist wohl blau.

Ich gehe den feuchten Weg zum Briefkasten. Ich stelle die Schubkarre ab. Ich hole die Heckenschere.

Der Rabe fliegt einen Schatten. Er hüpft und hat plötzlich so etwas wie eine schwarze Schlange im Schnabel.

Ich erinnere mich an die Kuppel und die byzantinischen Bilder der Kirche vom hl. Blut. Das grüne Ornat des afrikanischen Predigers "Roman Catholic". Die Predigt war nicht: Jesus ist der Größte, sondern: frage Gott nach dem menschlichen Weg.

Die Gemeinde schläft und hört zu wie nur irgendeine Gemeinde irgendeiner Religion irgendwo auf der Welt. Aber -fremd- rückt man zusammen, wird der Nachbar zum Bruder. Man singt sein Leid, seine Einsamkeit und seine Sehnsucht nach Frieden. Auf und ab geht die Stimme des Predigers zwischen Fragen und Antworten. Wir wissen es nicht? Aber unsere Orientierung ist doch Mensch und Menschlichkeit...

Die Reichen reisen um die Welt und geben dem Armen am Weg nicht einen Cent.
Was ist Reichtum? Was ist Orientierung? Was ist Hautfarbe?

Ich dachte an roten Backstein.
Brüder und Schwestern: unsere Schwester Elisabeth ist gestorben.
Violet und Chuck sind in die Welt gekommen.

Der Rabe wirft einen schwarzen Blitz über den Rasen. Die gelbe Blüte Sonnenstrahl leuchtet in meinen Morgen.

Der kleine Orkan kickt aus Versehen einen Ball über die Hecke. Das gibt Wellen im Standbild Leben.
Schön.
Schön auch roter Backstein, dunkel- und hellroter Backstein in der Sonne.

22.7.2014 Antwerpen

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