Donnerstag, 19. Dezember 2013
Hallo Weihnachten
Durch die roten Erinnerungen hindurch gehe ich zurück in die Christmas-Time der fliehenden Kindheit. Kopf nickende Nikoläuse, süß lächelnde Engel, erste grüne Plastikbäume. Und ich ging durch das Reich der schönen Lüge. Es war Lüge, aber es war schön.
Jetzt sitze ich in der Desillusion. Ich kann die Heizung aufdrehen, aber es ist kühl.
Was habe ich noch vom alten? Einsamkeit und Sehnsucht nach zufriedenen Menschen.
Was hat das mit mir zu tun?
Hinter der Straße der Zufriedenheit erhebt sich das Tor zum Ich. Was erwartet mich, wenn ich es aufstoße?
Die Nacht auf dem Weg von Hänsel und Gretel. Mondlicht aus den Kieseln. Eine warme Hand. Aus dem Wald das Rascheln eines friedlichen Tiers, vor uns der Weg in ein Land, an das wir kaum glauben können, das Reich Hoffnung. Ist es das Haus der Eltern oder der Hexe? Wir gehen weiter.
Suche den Platz am Herzen des Menschen. Er ist so oft klein und Stein. Aber es gibt außer ihm nichts als Wüste, seit auch Gott Mensch geworden ist.
Wie schön die Nacht ist. Wie sanft leuchtet das Mondlicht aus den Kieseln. Eigentlich möchte ich immer gehn, nie stehen bleiben.
Aber die Nacht verbrennt in den Flammen des Morgenrots. Die Hoffnung verdorrt im klaren Licht des Tages. Komm, wir kaufen rot-grünes Plastik.
19.12.2013 Klaus Wachowski
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