Montag, 1. Juli 2013

Ewiger Stillstand


In den letzten Jahren war Ewigkeit Thema. Dr. Smirc hatte das Gefühl von Stillstand. Was lag näher als Tod, Leben, Ewigkeit und Vergänglichkeit?

Jetzt, bei einem von Geschmack entleerten Cappuccino mit Standardkeks 046, ist die Lust am Leben  wieder da. 

„Ja, Gaspadin Ivanowitsch, ich werde sterben, Du wirst sterben. Aber das heißt doch: Wir leben.- Naturgemäß in der Ewigkeit, wo wir doch auch lange genug -nicht- waren und sein werden.
Schauen wir uns doch diese Blüte an oder diese Parteiverlautbarung! Der Himmel: blau und von Wolken belebt, die Stadt der Menschen, ein Netz des Vertrauens, stark von Herrschaft belastet und von korrupten Sklaven. Wir sind, und da ist das ernste Spiel Welt. Ernst, weil wir sterben müssen. Spiel, weil wir leben dürfen.“

Was bleibt von diesem eben vergehenden Lächeln?
Erinnerung.
Was bleibt von dieser Erinnerung?

Dieser sich vom Fels lösende Steinsplitter: wie lange schon, wie lange noch? Wird ihn je ein anderes Menschenauge wahrnehmen?
Dieser Rabenschrei in meinem Ohr, jetzt in meiner Erinnerung, jetzt in Deiner. -

Diese Erinnerung an eine Liebe, jetzt ersäuft von der Erinnerung an Reichtum, Taten, Leiden.-
Unter Menschen willst Du sein. In der Erinnerung der Menschen. Und irgendein Ich, wie Du bestimmt zu Nichts, wirft die Wellen seiner Gegenwart darüber.

Aber die Wellen, sie bleiben doch? Das Auf und Ab, die Farben des Regenbogens, die Nacht und der Tag? - Wenn das Auge bleibt, sie zu sehen.

Und die Wolken ziehen durch das Blau. Und die Liebe und der Schmerz durch das Jetzt und die Erinnerung.

Lass uns das Jetzt ausbreiten weit hinaus in die Erinnerung.
Sieh den Regenbogen vor dem Nichts.

1.7.13   Klaus Wachowski

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