Sonntag, 5. Mai 2013

1.Mai 2013

Gestern habe ich gelesen. Man hatte etwas harmlose erzählende Literatur erwartet.

Dichtung bleibt fremd unter Menschen, Literaten, Dichtern. 

Zwischen Plumpsklo Dialektgedicht und wahren Empfindungen gelockter Fragwürdigkeit die Weiten der Sehnsucht. Aber Einsamkeit macht auch Einsamkeit lindernde Gedichte.
 
Die Kundgebung ist in diesem Jahr eine Veranstaltung unter treuen Senioren und hoffnungsvollen Randgruppen. Die Arbeiter sind fern im Feiertag. Die politischen Führer haben das erkannt und sind ebenfalls zu Hause. Der Mairedner von der SPD und die Gewerkschafts-Aktivistin ausgenommen. Arbeit hat so einen Geruch von Underdog.

Über die Jahre bin ich zur Auffassung gekommen, daß es nicht schlimm ist. Wenn es darauf ankommt, werden die Arbeiter sich sammeln und die Parteien hinterher springen, um den Anschluß nicht zu verpassen. Inzwischen sehen sich die wenigen Getreuen verpflichtet, bewußten und gepreßten Arbeitern und Arbeiterinnen ihre Stimme zu leihen und dies einander und ihnen zu demonstrieren.

X ist da. Er hat mehr vom sozialen Netz profitiert, als dafür zu arbeiten. Arbeit heißt in seinem Fall der fehlenden Ausbildung: Maloche. Natürlich ist er öfter krank und fertig als unsereins. Für ihn gibt es null Mitbestimmung des Arbeitsalltags. Kläglich der Brustton von Moral aus dem Mund des gut gebetteten Top-Pharisäers.

Den Rest des Tages sollte man damit verbringen von den Helden der Gerechtigkeit zu lesen, in einer Zeit, in der Solidarität in den Laugen und Säuren von Beziehung und Isolation ausgewaschen wird. Die Betriebswirte haben die Republik ausgebeint. Man wartet auf die Liquidation durch die Inkasso-Büros des Terrors.  *

Durch den Regen fahre ich, durch die Ehrgeizigen wird kalt das Leben und grau. Von der begehrten Schönheit zum bösen Reff, vom umschwärmten Helden zum geilen Alten entwickelt sich die Seele. lm Schloß Bauchweg findet die Anstandspolizei das Fluchtfahrzeug der Sehnsucht.

Die Pflegerin wischt dem Erfolgscoach mit einer harten Papierserviette den Faltenmund. Die Berge versinken hinter dem Nebel, die Welt in einer Blüte Jasmin. Der Sterbende bekleckert seine Edelkrawatte mit Omega-3 Fettsäuren für die Ewigkeit.

Brüder, in eins nun die Hände. Werft die Herrschaften aus dem Tempel -und lernt Vertrauen in der Einsamkeit   4.5.20131.


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