Freitag, 16. März 2012

Cäsars Schädel, Jean Pauls Wort



Da stieben ein paar Atome auf unter dem brennenden Flügel eines Falters in Fukushima, da saugt ein Kaktus in einem Versicherungsbüro des Dalai Lama schwindende Feuchte, da vergilbt im Archiv der Weltgeschichte der Buchstabe C auf Seite 8 oben des Buchs "Über die Absatz-Anfänge im Gallischen Krieg des Julius Caesar" aus irgendeinem Jahr des deutschen Rokoko.

Was war Caesar? Was bin ich? Der Dichter Weissglas sah in jenem Schädel sich die Ewigkeit spiegeln. In Auschwitz. Der Gedanke Ewigkeit tröstet über die Tsunamis und Nazis der Zeit.

Nur ein kleines Atom Gedanke schwebt in der Pfütze meiner Gegenwart. Wie sagte noch der Sperling Jean Paul?

Welche Blütenhorizonte streute seine Sehnsucht in die von Hoffnungslosigkeit glühenden Schädelstätten des Jetzt! Ich lese. Aus den Krokussen seiner Frühlingsweiten blieb eine  Spur Erinnerung. Duftend wie Atome von Safran. Ich lege meine Wunden in ihre heilenden Wasser. Die Ewigkeit öffnet ihre Nacht für einen Sonnenstrahl.

15.03.12 Klaus Wachowski 

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